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Meißner Brücke am Montag mit Müll zugebaut

Irgendjemand hat am Hahnemannsplatz in Meißen seinen halben Hausstand entsorgt. Am Ende musste der Bauhof ran und die Brücke freiräumen. Etwas ist schiefgelaufen.

Von Andre Schramm
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So sah es am Montagabend auf der Triebischbrücke am Hahnemannsplatz aus.
So sah es am Montagabend auf der Triebischbrücke am Hahnemannsplatz aus. © SZ/Jakob Hammerschmidt

Meißen. Seit Sonntag präsentierte sich die Brücke über die Triebisch als mittelgroße Müllhalde. Das Geländer an einer Seite war komplett zugestellt mit Haus-/Sperrmüll: Einkaufsbeutel mit Zeug, Möbelteile, Pappkisten, Fahrradreifen, Elektroschrott und vieles mehr. Beim Anblick dämmerte es auch dem Sperrmüll-Laien: Eine korrekte Sperrmüllentsorgung sieht anders aus.

"Ich habe mich auch gewundert darüber und schließlich das Ordnungsamt informiert. Eine Mitarbeiterin war dann da und schlug die Hände über den Kopf zusammen", erinnert sich Anke Wenke vom Blumenladen daneben. Woher der Müll stamme, wisse sie nicht. "Alles nur Hören-Sagen", so Anke Wenke weiter. Es war nicht das erste Mal, dass es in unmittelbarer Nachbarschaft des Blumengeschäftes so ausladend aussah. Ein ähnlich gelagerter Fall aus dem letzten Winter ist ihr noch gut in Erinnerung.

Die Stadt beräumt den Müllhaufen am Hahnemannsplatz.
Die Stadt beräumt den Müllhaufen am Hahnemannsplatz. © Claudia Hübschmann

Dienstagmorgen gab es nun Klarheit. Drei Mitarbeiter des Bauhofs beräumten die innerstädtische Halde. Am Ende war der Zehn-Kubik-Container randvoll bis obenhin. Die Begeisterung beim Bauhof-Personal über den Einsatz hielt sich in Grenzen, vor allem weil man erfahren hatte, dass das noch nicht alles war. Unklar war auch, ob es sich um eine angemeldete Sperrmüllentsorgung oder eine illegale Ablagerung handelt. Bürger im ZAOE-Gebiet können zweimal pro Jahr eine Sperrmüllabholung (je drei Kubikmeter) kostenfrei beantragen. Was darüber hinaus geht, muss man bezahlen.

Zunächst hieß es vor Ort, dass die Sperrmüllabholung beantragt worden war, jedoch nicht für den Hahnemannsplatz, sondern eine Adresse am Roßmarkt, und auch nicht für Montag oder Dienstag, sondern für Donnerstag. Das Reglement des Zweckverbandes besagt, dass Sperrmüll erst am Vorabend der Abholung vors Haus gestellt werden darf. Damit möchte man u.a. vermeiden, dass der Haufen größer wird. Hinzu kommt eine Litanei an Dingen, die nicht in den Sperrmüll gehören: Restabfälle, Gartenabfälle, Schadstoffe, Autoteile, Motorräder, Mopeds, Reifen, Fenster, Türen, Balken, Bauschutt sowie Sanitäreinrichtungen.

Inzwischen hat das Meißner Ordnungsamt dem Sachverhalt hinterher recherchiert. Demnach war der Sperrmüll auf der Brücke nicht beim ZAOE angemeldet. "Zunächst muss jetzt die Stadt für die Kosten aufkommen. Es wird nun nach Anhaltspunkten gesucht, um den oder die Verursacher ausfindig und ggf. für die Kosten haftbar zu machen", teilte die Stadtverwaltung auf SZ-Nachfrage mit. Die Brücke über die Triebisch ist eine viel genutzte Strecke zwischen dem S-Bahn-Haltepunkt Meißen-Altstadt und dem Stadtzentrum.