Von Lena Gerdes

Meißen. Für die Kindertagesstätte "Regenbogen" hätte der Wettbewerb zu keinem besseren Zeitpunkt kommen können, so die Leiterin der Kita, Sabrina Kusatz. Vor zwei Jahren hatte der 7. Kinder-Garten-Wettbewerb begonnen. 59 Kindergärten nahmen Anfang 2021 teil, um mit der Gestaltung ihrer Außenanlage zu glänzen. Unter ihnen auch die Meißner Kita, welche sich in drei Wettbewerbsstufen beweisen konnte und schließlich den Sonderpreis gewinnt.

Die Kita "Regenbogen" setzt sich aus Kita und Krippe zusammen und nimmt Kinder im Alter von ein bis sechs Jahren auf. Es war bereits geplant, das Krippenangebot von 18 Plätzen auf 23 verfügbare Plätze zu erweitern. Insgesamt bietet der Kindergarten nun 121 Plätze an. Doch den 23 jüngsten Kitabesuchern wollte man etwas Neues bieten, besonders auf der 30 qm großen Außenanlage. Da war der Wettbewerb nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch pädagogische Inspiration bietet, war er der perfekte Startschuss zur Umgestaltung des Außenbereichs, erklärt Kusatz.

Schnell war die Idee für das Projekt geboren. Doch die gestaltete die Leitung der Kita nicht allein. Schon bei der Planung wurden alle möglichen Parteien – wie Mitarbeitende, Eltern und auch die Kinder selbst – mit einbezogen.

Als die Idee entstanden war, musste schnell angepackt werden. Finanzielle Unterstützung des Projekts gab es bereits nach Stufe eins mit 400 Euro und Stufe zwei mit 1.000 Euro. Doch nicht nur die Preisgelder waren eine Hilfe bei der Durchsetzung, sondern auch die Deadlines. "So hatte man immer die Ziele vor Augen und konnte es nicht schleifen lassen", so Kusatz. Und Ziele gab es viele, welche in ständiger Teamarbeit gemeistert wurden. Die Bauarbeiten wurden durch Elterninitiativen sowie den Förderverein unterstützt. Nicht nur das, die Eltern packten auch tatenkräftig mit an. Unter Leitung von Baufirmen wurde geschaufelt, umgepflanzt und gebaut. Ein Vater brachte sogar seinen Bagger mit, erzählt Kusatz schmunzelnd.

Und viel ist aus dem Garten geworden. Wo vorher nur eine Grünfläche war, ragt nun ein bunter Hügel mit zahlreichen Lern- und Spielmöglichkeiten aus dem Boden. Eine große Rutsche führt in den Sandkasten, unter ihr ist ein Krabbeltunnel zu entdecken. Sabrina Kusatz betont den Höhenunterschied durch den Hügel, welcher den Sinn für Erkunden und Herantasten der Kinder fördert. Doch besonders die Blumen, welche überall auf dem Gelände verteilt sind, fallen direkt ins Auge. Noch umrahmen sie den runden Sandkasten in strahlenden Farben und ziehen alle Arten von Insekten an. Die vielfältigen Pflanzen verschönern nicht nur den Garten, sondern helfen den Krippenbesuchern auch bei dem Lernen über Natur und Gewächs.

1.250 Euro Preisgeld

Für den Sonderpreis im Wettbewerb erhält die Kita 1.250 Euro. Mit dem Preisgeld sind bereits viele weitere Arbeiten an dem Garten geplant. Denn der Außenbereich soll nicht nur ein Ort zum Austoben sein, sondern auch zum Erholen. "Im Kindergarten gibt es immer viel Herumgetummel, da ist ein Ort zum Herunterkommen und Entspannen wichtig für die Kinder" merkt Kusatz an. Für diesen Rückzugsort ist zum einen eine Hängematte geplant. Diese soll zwischen vier Bäumen hängen, die gerade noch in den Startlöchern stehen. So können die Kinder Schatten und Ruhe genießen, während sie ein Gemälde vom Meißner Albrechtsburg auf der Wand neben ihnen begutachten können. Außerdem ist eine Bank für Gespräche, Lesen und ruhiges Malen geplant.

Landessieger des Kinder-Garten-Wettbewerbs sind das Kinderhaus krea(k)tiv aus Dresden und die Kita "Kleine Weltentdecker" aus Stolpen. Sie erhalten ein Preisgeld von 2.500 Euro. Das "Kinderhaus Schatzinsel" erhielt ebenfalls einen Sonderpreis. Der Kinder-Garten-Wettbewerb setzt sich seit 2008 bei allen sächsischen Kindertageseinrichtungen und Kinderpflegeeinrichtungen für ein naturnahen und bildungsnahen Aufbau ihrer Einrichtungen ein.

Zurzeit ist für die Kleinen bei der Kita Regenbogen der größte Teil des Gartens noch abgesperrt. Durch die vielen Bauarbeiten an der Außenanlage ist es noch zu gefährlich. Doch der Kindergarten plant, bis zum Sommer im nächsten Jahr fertig zu werden.

Sabrina Kusatz ist sehr froh, an dem Wettbewerb teilgenommen zu haben. Lange hat es gedauert, und es war in Teilen auch sehr anstrengend, doch es hat sich auf jeden Fall gelohnt, erzählt sie über den Garten schauend, ein Lächeln auf ihren Lippen. Nun können sie sich auf den Ausbau ihres Gartens konzentrieren, bis die Kleinen schließlich selbst den naturnahen und bewegungsfreudigen Garten der Kita erleben können. Ob sie die Insekten auf den Blumen beobachten, auf der Hängematte entspannen oderr im Sandkasten spielen, im neuen Außenbereich der Kita "Regenbogen" wird es immer etwas Neues zu entdecken geben.