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Kreis Meißen: Fische in der Elbe nur gering mit Schadstoffen belastet

Laut Landesumweltamt sind 87 Prozent der Fische aus Elbe und Mulde schadstofffrei. Trotzdem sollte man mit dem Essen vorsichtig sein.

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Ein frisch gefangener Hecht. Dieser Raubfisch ist im Unterschied zu Zandern oder Welsen in der Elbe eher selten. Die Schadstoffbelastung der Raubfische ist jedoch höher als bei den Freiwasserarten.
Ein frisch gefangener Hecht. Dieser Raubfisch ist im Unterschied zu Zandern oder Welsen in der Elbe eher selten. Die Schadstoffbelastung der Raubfische ist jedoch höher als bei den Freiwasserarten. © Felix Kästle/dpa

Dresden/Meißen. Die Fische aus der Elbe und der Vereinigten Mulde sind nur gering mit Schadstoffen belastet. Das ergab das jährliche Monitoring des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, teilte die Behörde am Donnerstag mit.

Im Herbst 2021 wurden 92 Elbfische und 20 Fische aus der Mulde gefangen und auf die Belastung mit Schadstoffen untersucht. Nur bei neun aus der Elbe stammenden Fischen, vor allem großen Hechten, Barben und Bleien, wurde der zulässige Höchstwert für Polychlorierte Biphenyle (PCB) überschritten. Bei acht Fischen, vorwiegend Rapfen, wurden zu hohe Quecksilberwerte festgestellt. Die Gehalte aller anderen untersuchten Schadstoffe wie Cadmium, Blei, Dichlordiphenyltrichlorethan, Hexachlorbenzol sowie Dioxine und Furane lagen deutlich unter den zulässigen Höchstmengen und bewegen sich damit im unkritischen Bereich. Die Fische aus der Mulde wiesen keine überhöhten Schadstoff-Konzentrationen auf.

Der Anteil auffälliger Fische mit Überschreitungen zulässiger Höchstwerte ist im Jahr 2021 allerdings gegenüber 2020 leicht gestiegen, befindet sich aber auf dem Niveau der Vorjahre. Verantwortlich für den geringfügigen Anstieg der Höchstwertüberschreitungen ist der Anteil älterer und damit großer Fische im Fang, die über die Zeit mehr Schadstoffe aufnehmen. 87 Prozent aller Fische blieben ohne jede Beanstandung.

Beim Verzehr geangelter Elbfische sollte berücksichtigt werden, dass die Schadstoffbelastung der Fische mit dem Gewicht zunimmt und fettreiche Fische bestimmte Schadstoffe bevorzugt im Fettgewebe ansammeln. Räuberische Fischarten oder Arten mit bodenorientierter Ernährung weisen grundsätzlich höhere Schadstoffgehalte als Freiwasserarten auf. Große Rapfen, Zander, Barben, Bleie, Welse und Döbel sollten daher nur gelegentlich verzehrt werden. Die Empfehlung an Angler, pro Person und Monat nicht mehr als zwei Kilogramm Elbfisch zu verzehren, bleibt für kleinere und mittlere Fische je nach Art bestehen. Bei räuberischen Arten und bei Barben über ein Kilogramm Gewicht wird empfohlen, die monatliche Aufnahme auf die Hälfte zu reduzieren. Vom Genuss der Innereien von Elbfischen wird wegen deren höherer Belastung nach wie vor abgeraten.

Im Rahmen des jährlichen Schadstoffmonitorings wurden seit 1994 insgesamt 2.712 Fische an fünf festgelegten Stellen aus der Elbe entnommen und untersucht. Mit den Ergebnissen für das Jahr 2021 kann die positive Entwicklung der Schadstoffbelastung der Elbe lückenlos für 28 Jahre nachvollzogen werden.

Der Bericht zu den Schadstoffuntersuchungen ist online und kann kostenlos heruntergeladen werden. (SZ/um)