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Comeback in Nossen: Großes Kino in kleinen Gemeinden

Am Freitag starten auf der Festbühne Steinbusch in Nossen die Hollywood-Nächte. Ein neuer Verein macht's möglich.

Von Andre Schramm
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Der Verein "Gemeindekino" organisiert Kinovorstellungen auf dem Land. Am Freitag und Samstag ist er in Nossen.
Der Verein "Gemeindekino" organisiert Kinovorstellungen auf dem Land. Am Freitag und Samstag ist er in Nossen. © Gemeindekino

Nossen. Die Idee ist klasse, aber nicht ganz neu. Schon zu DDR-Zeiten zogen Filmvorführer übers Land, und luden zu Kinotagen ein. Vormittag gabs meistens eine Flimmerstunde für die Kleinen, abends Programm fürs reifere Publikum. Diese inzwischen eingeschlafene Tradition hat nun ein Verein aus Siebenlehn aufgegriffen. Der Verein "Gemeindekino" hat sich im Juni erst gegründet. "Genaugenommen befinden wir uns noch in Gründung", sagte Vereinsmitglied Matthias Lütkemeier gegenüber der SZ.

Lütkemeier weiter: "Idee ist, dass wir mit unseren Vorführungen den ländlichen Raum bespielen, und zwar in Form von Open-Air-Veranstaltungen. Wir haben gemerkt, dass die Menschen nicht erst irgendwo hinfahren möchten – für einen Kinoabend." Nicht nur die Vorführung an sich, auch das Zusammensein spiele dabei eine große Rolle. An das leibliche Wohl wird an den Kinoabenden auch gedacht.

"Blockbuster sind nicht unser Anspruch"

Erste Vorführungen stimmen die Vereinsmitglieder optimistisch. "Wir haben mit der Übertragung von EM-Partien angefangen. Die Resonanz war sehr gut, und hat uns zuversichtlich gemacht, dass wir hier in eine große Lücke gestoßen sind", so Lütkemeier weiter. Seinen Sitz hat der Verein in Siebenlehn, als Vorführgebiet hat man sich zunächst das Dreieck Großschirma, Reinsberg, Nossen vorgenommen.

"Gut möglich, dass wir in Zukunft auch anderswo unterwegs sind. Wir brauchen vor Ort aber auch immer einen Partner, der u.a. eine Location zur Verfügung stellt", so das Vereinsmitglied weiter. Die mobile Technik, darunter Beamer, Boxen und eine aufblasbare Leinwand (4 x 6 Meter), stellt der Verein zur Verfügung. Und was läuft da eigentlich?

"Hier arbeiten wir mit dem Verein 'Kino über Land' zusammen, und können die Filme aus einem speziellen Katalog raussuchen. Aufgrund der Lizenzgebühren werden es nicht die allerneuesten Blockbuster sein. Das ist aber auch nicht unser Anspruch", so Lütkemeier weiter. Immerhin: Am Freitag, ab 21 Uhr, wird Barbie laufen. Der Streifen kam vor einem Jahr in die deutschen Kinos. Das Programm am Samstag steht noch nicht endgültig fest. Eigentlich wollte der Verein "Oppenheimer" zeigen. "Aktuell gibt es da noch Klärungsbedarf, ob das klappt. Wenn nicht, wird eine Alternative angeboten", sagte Matthias Lütkemeier. Eintritt: 3 Euro. Start: 21 Uhr. Info: www.gemeindekino.de