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Immer mehr Keuchhustenfälle im Landkreis Meißen

Neben einer wachsenden Anzahl von Coronafällen beschäftigt auch der Keuchhusten die Mediziner im Landkreis Meißen.

Von Ines Mallek-Klein
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Der Keuchhusten beginnt bei vielen Patienten mit grippeähnlichen Symptomen. Quälend sind die langwierigen Hustenattacken, die oft über Wochen anhalten können und dem Keuchhusten auch den Namen "100-Tagehusten" einbrachten.
Der Keuchhusten beginnt bei vielen Patienten mit grippeähnlichen Symptomen. Quälend sind die langwierigen Hustenattacken, die oft über Wochen anhalten können und dem Keuchhusten auch den Namen "100-Tagehusten" einbrachten. © dpa

Meißen. Das Landratsamt meldet aktuell 100 registrierte Fälle, die Dunkelziffer ist mutmaßlich weit höher. In 75 Prozent der Fälle konnte der Erreger, das Bakterium Bordetella pertussis, bei Kindern und Jugendlichen nachgewiesen werden. Nur in jedem vierten Fall sei ein Erwachsener betroffen, heißt es aus dem Gesundheitsamt des Landkreises. Bereits im Sommer hatte auch das Robert-Koch-Institut eine deutlich gestiegene Anzahl von Keuchhustenfällen gemeldet. Deren Zahl lag mit 4.500 Fällen gleich dreimal zu hoch wie im Vorjahr.

Gegen Keuchhusten sind Impfungen möglich. Nach den Empfehlungen der Ständige Impfkommission (STIKO) ist eine Grundimmunisierung gegen Keuchhusten früh im Säuglingsalter angeraten. Im Alter von 5 bis 6 Jahren sowie im Alter von 9 bis 16 Jahren wird je eine Auffrischimpfung empfohlen. Für Erwachsene wird eine Pertussis-Impfung empfohlen, die mit der nächsten Impfung gegen Tetanus und Diphtherie in einem Kombinationspräparat verabreicht werden könnte.

Im Gesundheitsamt Meißen räumt man ein, dass es keine gesicherten Informationen über den Impfstatus in der Bevölkerung gäbe. Keuchhusten sei aber vor allem eine Gefahr für Säuglinge, ältere Menschen und Personen mit einem geschwächten Immunsystem, bei denen er im schlimmsten Fall zu einer Lungenentzündung führen könne.

Im ersten Stadium zeigen sich für ein bis zwei Wochen leichte Erkältungsbeschwerden mit Schnupfen und leichtem Husten, eventuell mit mäßigem Fieber. Das zweite Stadium kann vier bis sechs Wochen andauern. Es kommt zu krampfartigen Hustenattacken. Die Hustenanfälle treten vor allem nachts auf, der Patient hustet dabei Schleim ab und wird von heftigem Würgereiz geplagt. Im dritten Stadium, welches sich sechs bis zehn Wochen hinziehen kann, kommt es zu einem allmählichen Nachlassen der Hustenanfälle.

Die Ansteckungsfähigkeit beginnt am Ende der Inkubationszeit, erreicht ihren Höhepunkt während der ersten beiden Krankheitswochen. Durch die Einnahme von Antibiotika kann sie auf drei bis sieben Tage nach Beginn der Therapie verkürzt werden.