Landkreis. Die Gewerkschaft IG BAU fordert eine Lohnsteigerung von drei Euro pro Stunde für Gebäudereiniger im Kreis Meißen. Der Mindestlohn der Reinigungsbranche würde dann auf 16,50 Euro pro Stunde klettern. Dafür verhandelt die IG BAU mit dem Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks. Am 11. September gehen die Verhandlungen in die zweite Runde. Das hat die Gewerkschaft in einer Pressemitteilung bekannt gegeben.

Die Arbeit in der Reinigungsbranche sei hart: Beschäftigte seien "an den Tagesrandzeiten – frühmorgens und spätabends – im Einsatz. Also dann, wenn die allermeisten Berufstätigen im Kreis Meißen noch schlafen oder schon ihre Freizeit genießen", sagt Gewerkschaftssprecher Jörg Borowski. Oft seien Reinigungskräfte auch mit belastenden Situationen konfrontiert – beim Saubermachen von Kranken- oder Pflegezimmern zum Beispiel.

"Es wird daher höchste Zeit, in der Gebäudereinigung anständige Löhne zu zahlen", so Borowski weiter. Im Landkreis Meißen sind rund 2.430 Reinigungskräfte angestellt. Für einen gelernten Glas- und Fassadenreiniger bedeute dies außerdem, dass er künftig ebenfalls drei Euro mehr und damit 19,70 Euro pro Stunde verdienen müsse, so die Gewerkschaft.

Auch der Nachwuchs im Handwerk soll profitieren: Für Azubis im ersten Ausbildungsjahr fordert die IG BAU ein Plus von 150 Euro pro Monat. Die Vergütung würde dann schon zum Ausbildungsstart bei 1.050 Euro liegen. Im dritten Ausbildungsjahr sollen, so die Forderung der Gewerkschaft, Azubis mit 1.500 Euro pro Monat nach Hause gehen. Das wären 300 Euro mehr als heute. (SZ)