Frau Herzog, die Chorgemeinschaft Coswig-Weinböhla besteht mehr oder weniger seit 1893. Was macht Ihre Gruppe besonders im Landkreis?

Wenn man sich mit der Geschichte des Chores befasst, so ist es wirklich bemerkenswert, dass die sängerische Tradition über 130 Jahre kontinuierlich und engagiert gepflegt wurde. Neben der Probenarbeit wurden Auftritte, Konzerte und unzählige Projekte ins Leben gerufen, die in all den Jahren nicht nur gesanglich Spuren in der Region hinterlassen haben.

Das seit 1952 stattfindende morgendliche Pfingstsingen auf dem Oberauer Gellertberg ist zum Beispiel eine traditionelle Veranstaltung, die von uns seit 1995 organisiert wird. Das festliche Weihnachtskonzert im Zentralgasthof Weinböhla, 1996 von der damaligen Chorleiterin Annelore Erler ins Leben gerufen, ist alljährlich der 2. Höhepunkt. Wir treten regelmäßig zu verschiedenen Anlässen und Jubiläen in den umliegenden Gemeinden und Städten auf.

Darüber hinaus beteiligen wir uns an Projekten des Ostsächsischen Chorverbandes. 2015 erhielt der Chor als einziger Verein in den östlichen Bundesländern die Zelterplakette des Bundespräsidenten. Diese Auszeichnung würdigt den Erhalt und die Fortführung einer über 100-jährigen Tradition eines Chores und deren lückenlose Dokumentation.

Dank eines stabilen Vorstandes unter dem Vorsitz von Jürgen Vater wurden auch in schwierigen Zeiten immer wieder Lösungsansätze gesucht und gefunden, um den Chor voranzubringen und die Gemeinschaft zu stärken. 44 Jahre engagierter Vereinsvorsitz war mehr als Grund genug, ihm 2023 den Ehrenamtspreis des Landkreises Meißen zu verleihen. Auch Uta Kunze, unsere stellvertretende Vereinsvorsitzende, bekam dieses Jahr eine Urkunde für 60 Jahre Chormitgliedschaft.

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