Die Musik war Annelis Leben. Das sagte ihr Vater, der Meißner Bauunternehmer Uwe Riße, bei einem Besuch im Studio der Dresdner Band Crazy Birds. Es war etwa ein halbes Jahr nach dem Tod seiner Tochter Anneli Marie. Er hatte mit den Tränen zu kämpfen. Die Band nahm erste Ideen für ihren Song für Anneli auf. Sie wollte die Erinnerung an den gewaltsamen Tod, an das schlimme Schicksal der damals 17-Jährigen wachhalten. Sie freute sich über das Interesse von Annelis Familie. Und die Familie freute sich über diese Anteilnahme. Musik lindert den Schmerz vielleicht nicht unbedingt, aber sie hilft, dass Geschehen zu verarbeiten. Sie erzählt die Geschichte immer und immer wieder. Die Geschichte einer jungen kreativen Frau, die beim Spaziergang mit dem Familienhund von zwei Gewaltverbrechern entführt und später ermordet wurde. Deren Motiv: Geldnot.

Bandmitglied Tom Vogel, Bassist und Sänger, hatte kurz nach der Tat die Gelegenheit, Annelis Kinderzimmer zu sehen. Unter diesem tiefen Eindruck schrieb er eine zweite Strophe für den Song für Anneli. Sie wird heute seltener gespielt, weil sie doch sehr persönlich ist. Alle Rechte für den Song liegen heute bei der Anneli-Marie-Stiftung.