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Niederauer übertreffen sich selbst bei ihrem Jubiläum

Tausende Besucher strömten zur 750-Jahrfeier nach Niederau. Am Festwochenende gab es reichlich zu feiern, zu erleben und zu unternehmen.

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Patrick Fetzer vom Hof Fetzer in Niederau hatte sich zur 750-Jahrfeier des Ortes was Hübsches für Kinder einfallen lassen. Er mixte für sie leckere Kinder-Cocktails mit heimischem Saft und frischen Früchten.
Patrick Fetzer vom Hof Fetzer in Niederau hatte sich zur 750-Jahrfeier des Ortes was Hübsches für Kinder einfallen lassen. Er mixte für sie leckere Kinder-Cocktails mit heimischem Saft und frischen Früchten. © Claudia Hübschmann

Von Julian Wolf

Niederau. Am Wochenende hat Niederau sein 750. Jubiläum gefeiert. In sozialen Netzwerken wie Facebook und Instagram konnte man in den letzten Wochen oft Kommentare wie "Nur wieder ein anderes Dorffest" oder "Das wird ja eine kleine Feier werden" lesen. Doch die Realität war eine ganz andere.

Die Kirch- und Hauptstraße sowie der Dorfkern waren abgesperrt und insgesamt zehn Höfe machten bei der großen Jubiläumsfeier mit. Gefeiert haben aber alle Einwohnerinnen und Einwohner Niederaus, brachten Girlanden und Luftballons an den Zäunen ihrer Vorgärten an. Einige Anwohner nagelten sogar die offizielle, weiß-grüne 750-Plakette an die Eingangstür.

Schon am Eingang an der Kirchstraße wurde sofort klar, dieses Festwochenende hat die Ausmaße eines Weinfestes angenommen. Der Eintritt war frei, aber die Hausordnung informierte: "Kein offenes Feuer, keine Gewalt, Hunde an die Leine, vom Fahrrad absteigen, in Maßen trinken, keine Waffen, kein Wildpinkeln und das Mitbringen von Speisen und Getränken ist untersagt."

Eröffnung durch Weinhoheiten

Am Freitag nach der feierlichen Eröffnung durch die Weinhoheiten gegenüber des Kulturhauses Niederau und dem Freibieranstich durch den Bürgermeister ging es bis weit nach Mitternacht. Und am Sonnabend und Sonntag wurde viel gefeiert, getrödelt und genossen.

Großer Beliebtheit erfreute sich unter anderem Fetzer's Lindenhof am Anfang des Festgeländes in den Mittagsstunden. Wagyu-Leberkäse, Musik, Meißner Schwerter und Wein gab es für die Erwachsenen, während sich die Kleinen über Zuckerwatte, Glitzer-Tattoos, Kinderschminken und eine Kinder-Cocktail-Bar erfreuen konnten.

Patrick Fetzer kümmerte sich liebevoll um die Mädchen und Jungen, bot ihnen Saft- und Sahne-Drinks mit Frucht-Garnitur an und brachte den Kleinen auch noch dabei etwas bei. "Schau mal, jetzt ist alles im Glas gelb. Wenn ich jetzt blauen Saft dazu schütte, welche Farbe gibt es dann?", fragt er ein junges Mädchen. "Grün", antwortet sie und ist begeistert, als sich der helle Saft plötzlich einfärbt. Später fand hier auch das Klassentreffen der 1970er-Jahrgänge statt.

Auch der Niederauer Karnevalsverein war beim Heimatfest mit dabei und startete das Wochenende mit einer Afterwork-Party. Am Sonnabend ging es mit Frühschoppen und Klassentreffen der 2000er-Jahre, Tanzeinlagen, Festumzug, Modenschau und Kostüm-Flohmarkt weiter.

Hagen Pelz und Gritt Würdig Pelz vom Kulti in Niederau ließen gegenüber ihres Veranstaltungshauses eine große Tanzfläche mit Bühne aufbauen. Hier wurde auch kräftig gefeiert, unter anderem mit den DJs Disco Dice. Ein Höhepunkt hat sich Hagen Pelz mal wieder erlaubt — die selbstgebaute Bar über dem Bach.

Letzte Party vor zehn Jahren

"Die letzte Party hatten wir hier vor zehn Jahren. Irgendwann war die Luft raus. In diesem Jahr habe ich mir gedacht, wir bauen die Bar nochmal", sagt er. Rund zwei Tage dauerte es, die Bar über den Bach zu bauen. Als Untergrundkonstruktion dienen Gerüst-Holzplatten. Danach wird eine Art Festzelt über die Balken gebaut und ein Boden temporär angebracht. Kühlschränke, Bartresen und Zapfanlage folgten. Ein wahrer Hingucker.

Insgesamt lässt sich sagen, dass die 750-Jahr-Feier eine äußerst gelungene war. Jeder Hof war auf seine ganz eigene Art gestaltet, bot tolle Aktivitäten, Unterhaltung, Getränke und Leckereien. Man hatte fast das Gefühl, als würde sich jeder Niederauer übertreffen wollen. Doch am Ende wurde wunderbar gemeinsam mit- und untereinander gefeiert. Schade eigentlich, dass das Fest nur drei Tage lang ist.