Eine Neueinsteigerin betreibt die beliebteste Besenschänke im Elbland
In Meißen surrt die Hitze über dem Asphalt, auf den Straßen drängt sich der Verkehr. Von dem Trubel merkt man an den Katzenstufen: nichts. Hier hat Andrea Garzke diesen Sommer ihre eigene Besenwirtschaft eröffnet. Ein kleines Paradies auf einer Wiese, im Rücken die Weinberge der Winzergenossenschaft, die Garzke auf reichlich 1.700 Quadratmetern bewirtschaftet. Unter einem Pavillon hat sie liebevoll Tische, Stühle und Liegestühle aufgestellt, daneben steht eine Holzhütte.
Das Häuschen hat die Meißnerin mit ihrem Mann selbst gebaut. „Keine große Sache“, meint Garzke, war sie doch in ihrem Berufsleben in verschiedenen Firmen in der Baustoffbranche tätig. Doch nun ist sie Rentnerin und fragte sich, was nun kommt. „Irgendetwas könnte man noch machen“, dachte sich Garzke.
Also übernahm sie den Weinberg an den Katzenstufen, nachdem sie sich viele Ratschläge von den alteingesessenen Winzern geholt hatte. Das sei neben Lektüre die beste Lehre. Frei nach dem Motto: „Gucken, zuhören, mitmachen.“ Nun schenkt sie ihren Gästen je nach Verfügbarkeit Müller-Thurgau, Schieler, Kerner oder Bacchus aus, auch Bennoschoppen, Weißburgunder, Grauburgunder, Ruhländer und Morio Muskat stehen auf der Karte. Auch den ersten Federweißer gibt es schon, den hat Garzke von einem Weingut in Österreich. „Dort heißt er Sturm, weil so viel los ist im Glas“, weiß die Hobbywinzerin.