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Blumenbinden zum Mindestlohn: Gewerkschaft kritisiert Bedingungen in der Floristik im Kreis Meißen

Die Gewerkschaft IG BAU moniert das Lohnniveau der Beschäftigten in der Floristik - und will Arbeitgeber an den Verhandlungstisch bringen.

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Symbolfoto: Floristinnen im Kreis Meißen werden unterbezahlt, findet die Gewerkschaft IG BAU.
Symbolfoto: Floristinnen im Kreis Meißen werden unterbezahlt, findet die Gewerkschaft IG BAU. © Paul Glaser/glaserfotografie.de

Landkreis. Wer im Kreis Meißen in Blumengeschäften arbeitet, verdient oft nur den gesetzlichen Mindestlohn von 12,41 pro Stunde. Die Gewerkschaft IG BAU kritisiert diesen Umstand: Wer als ausgebildete Floristin zum Mindestlohn arbeite, verdiene damit 2,25 Euro weniger pro Stunde als eine Floristin im Westen Deutschlands im Durchschnitt. "Das ist ein krasses Einkommensgefälle von knapp 20 Prozent", so der Bezirksvorsitzende der Gewerkschaft Jörg Borowski.

Grund sei die beharrliche Weigerung der Arbeitgeber vom Fachverband Deutscher Floristen in Sachsen, mit der IG BAU überhaupt in Tarifverhandlungen zu gehen, so die Gewerkschaft. Seit Jahren weigerten sich die Arbeitgeber in Sachsen, einen neuen Tarifvertrag festzulegen und damit für faire Löhne zu sorgen. Es sei längst überfällig, die Arbeitsbedingungen der Floristik im Osten an das West-Niveau anzupassen und per Tarifvertrag zu regeln, so die IG BAU.

Insgesamt gibt es im Landkreis Meißen nach Angaben der IG BAU mehr als 110 Beschäftigte in der Floristik-Branche. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf Zahlen der Arbeitsagentur. Damit das auch so bleibt, rät die IG BAU den Arbeitgebern zum Einlenken: "Wenn die Arbeitgeber in Sachen Tarifverhandlungen weiterhin auf stur schalten, sollten sich die Blumenhändler im Kreis Meißen nicht wundern, dass ihnen die Leute weglaufen." (SZ)