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Niederau: CDU-Kandidaten setzen auf Miteinander im Gemeinderat und Vitamin B

Der Wahlkampf in Niederau geht weiter. Die CDU will die Themen Jugendclub und Nahversorgung angehen.

Von Martin Skurt
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CDU in Niederau: Gunter Klotz, Jens Solarek, Hagen Pelz, Uwe Lempe und Valentin Petzold.
CDU in Niederau: Gunter Klotz, Jens Solarek, Hagen Pelz, Uwe Lempe und Valentin Petzold. © Claudia Hübschmann

Niederau. Während sich in Niederau in diesem Jahr eine neue Wählervereinigung "Gemeinsam für die Gemeinde Niederau" gegründet hat, bringt sich auch eine alt bekannte Partei in Stellung: die CDU. Aktuell besetzt sie im Gemeinderat drei Sitze, zur Wahl 2014 konnte sie noch vier Kandidaten stellen. 2024 stellen sich alte Bekannte, wie Hagen Pelz, Bärbel Seefeld oder Gunter Klotz, und fünf neue, wie Jens Solarek, Uwe Lempe und der 26-jährige Valentin Petzold.

"Ich möchte für meine Generation gern als Vertreter aktiv sein", sagt Petzold. Er sehe seine Zukunft in der Gemeinde. Dass er auf der Kandidatenlisten stehe, sei zufällig. "Mit Kontakten zu Hagen Pelz und Daniela Kuge gab es zwei Top-Ansprechpartner bei der CDU", beschreibt er sein Engagement für die Partei. Zudem ist er evangelisch und teile die konservativen Werte der CDU.

"Heimat- und Zukunftsverbunden müssen wir sein"

Ein zentrales Anliegen der Kandidaten ist es, die Identität und den Zusammenhalt der Ortschaften zu stärken. "Wir wollen etwas für Niederau bewegen", betont Uwe Lempe. Der Wirtschaftswissenschaftler arbeitet im öffentlichen Dienst und wohnt erst wenige Jahre im Ort. Er sei schon länger Teil der CDU, aber steht zum ersten Mal auf einer Wahlliste. In seinen Augen setzen sich die Kandidaten für eine nachhaltige Entwicklung ein, die sowohl die Traditionen bewahrt als auch den Blick auf die Zukunft richtet. "Heimatverbunden und Zukunftsverbunden müssen wir sein", sagt der 49-Jährige. "Wir sehen uns als verbindendes Glied im Gemeinderat und wollen lösungsorientiert arbeiten."

Besonders wichtig ist den Kandidaten, dass Niederau attraktiv für Familien und junge Menschen bleibt. "Wir wollen die Ortschaft gestalten und dabei an die Bedürfnisse der Eltern und Schüler denken", erklärt Uwe Lempe. Sie setzen sich für die Schaffung von Angeboten ein, die die Lebensqualität vor Ort erhöhen. "Ein Jugendclub und kulturelle sowie touristische Einrichtungen sind wichtige Bausteine für die Zukunft unserer Gemeinde", unterstreicht Hagen Pelz, ebenso CDU-Kreistagskandidat und Inhaber des Kulturhauses Niederau. Persönlich setzt er sich zum Beispiel dafür ein, dass die Jugend einen Platz im Ort hat. So gibt es seit zwei Wochen wieder ein Angebot der JuCo Soziale Arbeit im Kulti.

Trotzdem sind sich die Kandidaten einig, es braucht ein eigenes Haus für die Jugend. "Die Suche nach einem geeigneten Objekt muss beschleunigt werden", sagt Gunter Klotz. "Wenn wir genügend Mitglieder im Gemeinderat hätten, müssen wir das zuerst machen." Hagen Pelz stimmt ihm zu. Denn die Jugend bräuchte jetzt und nicht erst in zehn Jahren einen Club.

Denn es gebe Jugendliche im Ort, die sich aber zum einen dort aufhalten, wo die Gemeinde das nicht möchte, oder sich eigene Orte zum Treffen organisieren. "Ich sehe das als Pflichtaufgabe der Gemeinde an, sich um die Jugend zu kümmern", sagt Pelz. Aber ihnen ist auch bewusst, dass viele Jugendliche in der Nähe ihrer Oberschule verweilen, da sich dort ihre Freunde befinden. Zum Beispiel in Weinböhla. Deswegen setzen sie sich auch für eine weiterführende Oberschule in Niederau weiterhin ein.

Kontakt zu Spitzenpolitikern

Doch dabei vergessen sie auch nicht die Interessen der Älteren. Auch deshalb ist ein weiterer Schwerpunkt die Infrastruktur wie der öffentliche Nahverkehr. "Die stärkere Vernetzung im ÖPNV wäre super, aber das ist Aufgabe des Landkreises und der Meißner Verkehrsgesellschaft", sagt Uwe Lempe. Dennoch möchten sich die Kandidaten für eine bessere Anbindung des ländlichen Raums einsetzen, besonders in schwer zu erreichenden Ortsteilen wie Großdobritz oder Jessen. Dort fahren nur selten Busse. Neben der besseren Anbindung wünschen sie sich auch ein Konzept der Nahversorgung im Ort. Denn das fehle bislang und sei entscheidend für die Lebensqualität im Ort, sind sich die Kandidaten einig.

"Es wäre gut, wenn es etwas in Niederau gibt, wie zum Beispielen einen mobilen Verkauf", sagt Uwe Lempe. "Viele ältere Personen müssen von ihren Verwandten und Bekannten versorgt werden." Das habe kaum etwas mit Selbstständigkeit zu tun, meint Jens Solarek. "Sie sollen sich aber selbst versorgen können." Deshalb könne sich der 53-Jährige und die anderen vorstellen, dass ein Selbstbedienungsladen in einen Ortsteil kommt, und zwar nach dem Vorbild des 24-Stunden-Rewe in Moritzburg-Friedewald. Der ist nach Aussagen des Betreibers ein Erfolg.

Die Fraktion im Gemeinderat profitiert dabei von Gunter Klotz, der nach eigenen Aussagen schon seit 1990 im Gemeinderat sitzt. "Ich will, dass wir als Gemeinde weiter vorwärtskommen", sagt der 67-Jährige, der inzwischen in Rente ist. Er sei zwar selbst kein CDU-Mitglied, aber Anhänger der konservativen Ideale. Für die Kandidaten zählt dabei der gute Kontakt zu Spitzenpolitikern wie Daniela Kuge oder dem ehemaligen Minister Thomas de Maizière, der als Direktkandidat des Bundestags einiges im Landkreis Meißen bewegen konnte.