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Gute Ampel, schlechte Ampel: Wie sicher kommen Blinde in Meißen zurecht?

Wer sein Augenlicht verloren hat, muss trotzdem klarkommen. In Meißen klappt das manchmal gut, manchmal gar nicht. Ein Selbstversuch.

Von Andre Schramm
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Blind durch Meißen mit (v.l.): Petra Micksch, Bernd Roos, Jürgen Klapschuweit und SZ-Redakteur André Schramm.
Blind durch Meißen mit (v.l.): Petra Micksch, Bernd Roos, Jürgen Klapschuweit und SZ-Redakteur André Schramm. © Claudia Hübschmann

Meißen. Wir haben das schon mal gemacht, vor gut zwei Jahren. Jürgen Klapschuweit und ich waren auf Blinden-Tour durch die Stadt. Der Lerneffekt war ziemlich groß, vor allem für mich: Eingenähte Waschhinweise sind immer links im Shirt, Geldscheine kann man erfühlen, und Spezial-Apps erklären blinden Menschen sehr genau, mit wem sie es zu tun haben.

Dieses Mal hat er seinen Freund Bernd Roos dabei, einen zweiten Blindenstock, und eine Augenbinde. Die letzten beiden Utensilien sind für mich gedacht. Ich hätte angeblich beim letzten Mal zu viel geschummelt, meint Jürgen Klapschuweit, der seit 34 Jahren Diabetiker Typ 1 ist und als Folge daraus ab 2017 begann, immer verminderter sehen zu können. Und noch jemand kommt mit: Petra Micksch eilt zum Treffpunkt an der Tauchschule am Beyerlein-Platz. Sie ist die Behindertenbeauftragte der Stadt Meißen und hat eigentlich grad Urlaub. Es geht gleich scharf. "Augenbinde aufsetzen und ab über die Fußgängerampel", meint Jürgen Klapschuweit zu mir. Okay.

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