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Berufsmesse in Meißen: Schwitzen für die Zukunft

Am Donnerstag blieben viele Klassenzimmer in Meißens Oberschulen leer. Grund: Die Berufsmesse stand an.

Von Andre Schramm
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Interessenten am Stahl-Stand von Feralpi. Das Unternehmen bot auf der Berufsmesse einen VR-Trip durchs Stahlwerk.
Interessenten am Stahl-Stand von Feralpi. Das Unternehmen bot auf der Berufsmesse einen VR-Trip durchs Stahlwerk. © Claudia Hübschmann

Meißen. Schon zum dritten Mal haben Triebischtal- und Pestalozzi-Oberschule eine Berufsmesse für ihre Schüler organisiert. Ganz korrekt ist das nicht, auch Schüler der Kalkbergschule und der Evangelischen Oberschule Klipphausen waren am Donnerstag an und in der Sporthalle im Heiligen Grund unterwegs gewesen. Insgesamt 54 Firmen stellten ihre Ausbildungsberufe vor.

Mit dabei: die Elblandkliniken. Man muss kein jahrelanges Medizinstudium absolvieren, um hier arbeiten zu können. Pflegefachkraft, Anästhesietechnischer Assistent Medizinischer Technologe – alles Ausbildungsberufe. "Letzterer kümmert sich beispielsweise um die Technik in der Radiologie", sagte Rainer Funke. Es gibt daneben aber auch Berufe, die man nicht gleich mit dem Krankenhaus in Verbindung bringt. "Fachinformatiker für Systemintegration zum Beispiel", so Funke weiter. Die Ausbildungsvergütung ist in den Elblandkliniken tariflich geregelt. Im ersten Lehrjahr gibt es immerhin 1.300 Euro.

Bock auf nachhaltige Entwicklung?

Gleich daneben: die Druckerei Thieme. Der Traditionsbetrieb anno 1903 hat umgesattelt. "Wir haben unseren Fokus auf hochqualitative Verpackungen und Schachteln gelegt", sagte Anna Meisen. Neben der Lehre zum Medientechnologen bietet der Betrieb erstmals die Ausbildung zum Packmitteltechnologen an. "Ein Ausbildungsgang, der sehr abwechslungsreich ist und viele Disziplinen vereint – vom ersten Kundengespräch über die 3D-Visualisierung bis zum fertigen Produkt", erklärte Anna Meisen weiter. Kleines Manko: Die Berufsschule liegt von Meißen aus gesehen etwas ungünstig – in Altenberg. Im ersten Lehrjahr gibt's 1.086 Euro.

Wer Bock auf nachhaltige Entwicklungen hat, war am Stand von Photon Meissener Technologies gut aufgehoben. Dort wurde eine neue Eigenproduktion präsentiert: Eine E-Bike-Ladesäule. "Komplett Made in Meißen", betonte Photon-Chef Michael Brandhorst. Die etwa 1,70 Meter hohe Säule verfügt über alle gängigen Anschlüsse für E-Bike-Akkus. "Sie ist bereits an Edeka-Märkten in Bayern im Einsatz, als Service für die Kunden", so Brandhorst weiter.

Der Betrieb an der Niederauer Straße beschäftigt gegenwärtig vier Azubis. "Für dieses Ausbildungsjahr haben wir keinen Lehrling gefunden", so Brandhorst. Er ermutigte die jungen Besucher zu einem Praktikum oder Ferienarbeit. Ausbildungsberufe hier: Industriemechaniker, Elektroniker für Geräte und Systeme, Konstruktionsmechaniker und Fachkraft für Metalltechnik.

"Für das Handwerk braucht man schon Herzblut"

Ein Großteil der Firmen hatte mehr als "nur" Broschüren dabei. So boten beispielsweise Mitarbeiter die Manufaktur Livevorführungen. Bei Feralpi konnte man mit VR-Brille gleich mal das Stahlwerk erkunden. Natürlich war auch das Handwerk reichlich vertreten. Am Stand von Brumm Bau bekamen die Jungs eine Vorstellung, wie schwer es ist, einen Nagel mit zwei Schlägen ins Holz zu befördern. "Für einen handwerklichen Beruf braucht man schon Herzblut. Du bist bei Wind und Wetter draußen. Dafür muss man gemacht sein", sagte Paul Rinkewitz. Brumm Bau bildet unter anderem Zimmerer, Maurer und Trockenbauer aus. Im ersten Lehrjahr bekommt man hier 1.080 Euro. Die Message hier: Über ein Praktikum reinschnuppern, bevor man sich entscheidet.

Pesta-Schulleiter André Pohlenz dankte allen, die geholfen haben, die Messe mit auf die Beine zu stellen. Unter ihnen waren auch Sponsoren. So kümmerte sich "Warmbold" aus Klipphausen um die gesamte Elektrik. Kleiner Tipp: Man könnte das nächste Mal auch eine Firma für Kältetechnik einladen. Klimatisch lässt die Halle im Heiligen Grund sehr zu wünschen übrig.