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SZ + Meißen

Ampel für Meißner Schulkinder lässt weiter auf sich warten

Mit notwendigen Einsparungen begründet das Landesamt Meißen, warum es eine verkehrsrechtliche Anordnung der Stadt an der Niederauer Straße nicht umsetzt.

Von Harald Daßler
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Viel Verkehr in den Stoßzeiten herrscht auf der Niederauer Straße. Für Kinder und ältere Menschen ist es dann schwierig, hier sicher über die Straße zu kommen.
Viel Verkehr in den Stoßzeiten herrscht auf der Niederauer Straße. Für Kinder und ältere Menschen ist es dann schwierig, hier sicher über die Straße zu kommen. © Claudia Hübschmann

Meißen. Die Planungen sind weitgehend abgeschlossen – ihre praktische Umsetzung zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht möglich. So lässt sich die Antwort aus dem Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) auf eine Anfrage der Sächsischen Zeitung zusammenfassen. Die Lokalreaktion Meißen hatte in Erfahrung bringen wollen, wie es um die Errichtung einer Bedarfsampel für einen sicheren Übergang über die Niederauer Straße an der Einmündung zum Albert-Mücke-Ring steht,

Wie Lasuv-Pressesprecherin Corinna Saring mitteilt, umfasst das Projekt zwei separate Teile, die im Planverfahren als Fachlose bezeichnet werden: "zum einen die eigentliche Errichtung der Lichtsignalanlage und zum anderen den regelkonformen Ausbau des angrenzenden Geh- und Radwegs, der wegen der erforderlichen Aufstellfläche und dem Zugang zur Lichtsignalanlage hergestellt werden muss".

Aufgrund der Steuerschätzung vom Mai 2024 muss der Freistaat Sachsen mit Steuermindereinnahmen in erheblicher Höhe rechnen. Demzufolge müsse gespart werden, wovon der Straßenbau nicht ausgenommen werden könne. "Infolgedessen ist eine Ausschreibung der vorgenannten beiden Fachlose zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht möglich", erklärt die Sprecherin, weshalb belastbare Aussagen sowohl zum Baubeginn als auch einer möglichen Fertigstellung der Lichtsignalanlage und des regelkonformen Ausbaus des angrenzenden gemeinsamen Geh- und Radwegs im Moment nicht gemacht werden können.

"Hier geht es um Kinder und ältere Menschen, für die es an der in Stoßzeiten stark befahrenen Straße schwierig ist, diese zu überqueren", macht Marianne Horns ihrem Ärger über diese amtlich Auskunft Luft. Als sachkundige Bürgerin hatte sie vor mehr als zwei Jahren das Projekt angestoßen und eine verkehrsrechtliche Anordnung erwirkt. Sie selbst war von vielen Bewohnern der Siedlung am Albert-Mücke-Ring sowie im Wohngebiet an der Fellbacher Straße auf das Problem aufmerksam gemacht worden. Auf dem Weg zu den Kitas "Nassaumücken" und "Regenbogen" sowie zur Arita-Grundschule müssen täglich viele Kinder die Niederauer Straße überqueren.

"Wenigstens einen Zebrastreifen!"

Dass das Lasuv als Behörde des Freistaates die verkehrsrechtliche Anordnung der Stadt Meißen nicht umsetzt, macht Marianne Horns fassungslos. Das Lasuv hatte die Kosten für eine Bedarfsampel auf etwa 50.000 Euro veranschlagt. Wenn das jetzt nicht finanzierbar ist, "dann sollte doch wenigstens ein Zebrastreifen auf die Niederauer Straße kommen", fordert sie. Sinnvoll wäre er an derselben Stelle, die für die Ampel vorgesehen war, in unmittelbarer Nähe zur Einfahrt in das Wohngebiet am Albert-Mücke-Ring.

"Die Leute warten darauf, dass sich an dieser Gefahrenstelle etwas ändert", sagt Marianne Horns, die auch in der neuen Legislaturperiode dem Stadtrat als Sachkundige Bürgerin zur Verfügung steht und im Auftrag der Unabhängigen Liste Meißen (U.L.M.) als beratendes Mitglied im Sozial- und Kulturausschuss mitwirkt. In dieser Angelegenheit will und wird sie nicht locker lassen.