Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland
SZ + Zittau

B99-Baustelle: 40-Tonner kurven durch St. Marienthal

Die Umleitung wird häufig ignoriert - selbst Reisebusse manövrieren durch die engen Straßen und haben an mindestens zwei Stellen massive Probleme.

Von Anja Beutler
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Die Spitzkehre vorm Kloster Marienthal in Ostritz. Diesen engen Weg nutzen viele als Abkürzung für die Umleitung. Das ist so eigentlich nicht gedacht, außer für Anwohner.
Die Spitzkehre vorm Kloster Marienthal in Ostritz. Diesen engen Weg nutzen viele als Abkürzung für die Umleitung. Das ist so eigentlich nicht gedacht, außer für Anwohner. © Matthias Weber/photoweber.de

Lästig ist die Baustelle an der B99 zwischen Ostritz und St. Marienthal ohne Zweifel. Seit Beginn des neuen Schuljahres ist sie aber absolut nervtötend. Vor allem für die Anwohner von St. Marienthal. Denn seit die Ferien zu Ende sind, fließt auch wieder deutlich mehr Verkehr über die B99 - und nicht immer nehmen die Fahrer auch die weiträumige Baustellen-Umleitung in Kauf. Viele ignorieren die Schilder einfach und fahren durch die engen Straßen von St. Marienthal. Dort gibt es kaum Fußwege - und eine Brücke in der Klosterstraße, die so marode ist, dass die Stadtverwaltung sie mit Warnbaken regelrecht bepflastern und einengen ließ, damit auch wirklich keine großen Fahrzeuge ihr Glück versuchen und das Bauwerk noch stärker beschädigen.

Aber es hilft alles nichts: "Die Beschwerden häufen sich massiv", schildert die Ostritzer Verwaltungsleiterin Manuela Aedtner. Sie habe inzwischen von Anwohnern Fotos zugeschickt bekommen, auf denen sogar 40-Tonner versuchen, sich durch St. Marienthal zu quetschen. Oft treten sie am Ende - rückwärts und mit viel Gekurbel - den Rückzug an. Und auch Reisebusfahrer denken offenbar, sie kämen schon irgendwie durch - egal, ob nun von Ostritz zum Kloster oder in die andere Richtung. Dabei scheitern sie meist nicht nur an der eingeengten Brücke, die man maximal mit 2,10 Metern Fahrzeugbreite passieren kann, sondern auch an der Spitzkehre, die von der Straße vom Klosterparkplatz - der Schäfereistraße - und der Klosterstraße gebildet wird. Der Winkel ist so eng, dass man definitiv rangieren muss, nicht nur mit einem größeren Fahrzeug.

Schüler müssen derzeit weit laufen

In St. Marienthal machen sich die Anwohner außerdem mit Blick auf den nahenden Herbst Gedanken. Denn bis in den November wird die Sperrung - und damit die Umleitung - noch bestehen bleiben. "Was aber wird, wenn es nicht mehr so lange hell ist - die Schulkinder sind auf diesen schmalen Straßen ohne Gehwege unterwegs?", skizziert Aedtner das Problem. Denn aktuell müssen die Kinder aus St. Marienthal bis nach Ostritz zum Schulbus laufen, weil er den Ortsteil nicht anfahren kann. Auch aus diesem Grund versucht man im Rathaus derzeit alles, um die bislang ignoranten Autofahrer davon abzuhalten, die Baustellen-Umfahrung über die Wohngegenden zu nehmen.

Die Polizei hilft derzeit kräftig dabei, bestätigt Manuela Aedtner. Es gebe häufig Kontrollen, das helfe und wirke zwar, aber noch reicht es nicht aus. Daher hat die Stadt die Umleitung jetzt nochmals neu und deutlicher ausschildern lassen und informiert auch auf der Internetseite ausführlich, damit sich die Lage endlich wieder normalisiert.

  • Die offizielle Umleitung führt für beide Fahrtrichtungen über die B 178 bis nach Großhennersdorf, weiter über die S 128 über Bernstadt und Hagenwerder zurück zur B 99.