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Löbau

Bunte Bushaltestelle Bischdorf: Kreativer Protest gegen Gefahren

Mit Tempo 100 rauschen Autos am Oberhof vorbei, manche Eltern bringen ihr Kind deshalb mit dem Auto zur Schule. Jetzt gab es eine Aktion für mehr Sicherheit.

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Mit einem echten "Rosenbach-Look", passend zum 30. Geburtstag der Gemeinde, haben Jugendliche in Bischdorf ein Bushäuschen verziert.
Mit einem echten "Rosenbach-Look", passend zum 30. Geburtstag der Gemeinde, haben Jugendliche in Bischdorf ein Bushäuschen verziert. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Diese Bushaltestelle soll keiner mehr übersehen: Sechs Jugendliche aus Rosenbach haben deshalb aus dem alten Häuschen einen echten Hingucker gemacht: mit viel Farbe und der Unterstützung der Künstlerin und Grafikdesignerin Josefina Degering aus Friedersdorf. Gewählt haben sie dazu einen echten "Rosenbach-Look", passend zum 30. Geburtstag, den die aus Bischdorf und Herwigsdorf gebildete Gemeinde in diesem Jahr begeht.

Den jungen Künstlern geht es bei der Aktion aber nicht nur um Schönheit, sondern vor allem um Aufmerksamkeit. Obwohl die Haltestelle am Oberhof in Bischdorf liegt an der viel befahrenen Staatsstraße 129. Mit Tempo 100 donnern die Autos hier vorbei - ein Risiko für alle Fahrgäste, die hier warten und über die Straße müssen - besonders für Schüler. Gemeinderätin Sabine Bublitz (CDU) hatte die Aktion mit vorangebracht, weil Anwohner der Oberhof-Siedlung berichtetet, dass sie ihr Kind lieber in die Schule fahren, weil die Haltestelle so gefährlich sei.

Mit Unterstützung der Künstlerin und Grafikdesignerin Josefina Degering aus Friedersdorf (links) bemalten Jugendliche das Bushäuschen in Bischdorf.
Mit Unterstützung der Künstlerin und Grafikdesignerin Josefina Degering aus Friedersdorf (links) bemalten Jugendliche das Bushäuschen in Bischdorf. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Zwar ist seit diesem Jahr der Bushalt verkehrssicher ausgebaut worden, betont auch Bublitz, aber eine Begehung mit zwei Vertretern des Mobilitätsbeirates des Landkreises im Juni zeigte erhebliche Sicherheitsrisiken vor allem durch die Geschwindigkeit. Um wenigstens mehr Sichtbarkeit zu schaffen, stimmten Gemeinde und Gemeinderat der Idee der Jugendlichen zu. Mithilfe einer Förderung von 1.000 Euro durch die „Partnerschaft für Demokratie“ des Jugendamtes des LK Görlitz ist so ein Jugendbeteiligungsprojekt unter Trägerschaft des in Herwigsdorf ansässigen Radau e.V. entstanden. Trotzdem wünschen sich die Anwohner nach wie vor, dass es weitere Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung gibt - zum Beispiele eine Geschwindigkeitsbegrenzung. (SZ/abl)