Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland
SZ + Löbau

Kosten ohne Nutzen: Bernstadt tritt aus Tourismusverein aus

Bernstadt war in die TGG Neißeland eingetreten, weil es die Chance auf Fördergelder erhöhen sollte. Der Effekt blieb aus - und andere auch.

Von Anja Beutler
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
onnei Ortsansicht mit Kirche Bernstadt  Foto: Matthias Weber Foto:SAE Sächsische Zeitung *** Local Caption *** Gesellschaft Mensch Bevölkerung
onnei Ortsansicht mit Kirche Bernstadt Foto: Matthias Weber Foto:SAE Sächsische Zeitung *** Local Caption *** Gesellschaft Mensch Bevölkerung © SAE Sächsische Zeitung

Bernstadt kündigt seine Mitgliedschaft in der Touristischen Gebietsgemeinschaft Neißeland (TGG). Die Stadt war vor sieben Jahren in den Verein eingetreten, der vor allem die touristische Vermarktung einer Region befördern soll. Ausschlaggebend für den Eintritt war dabei, dass der Freistaat erklärt hatte, die Zahlung von Fördergeldern für touristische Themen von einer solchen Mitgliedschaft abhängig zu machen. "Das hat sich bei uns so nicht gezeigt", sagt Bürgermeister Markus Weise (FWG). Er habe allerdings auch keine Vorteile für die Kommune feststellen können, die aus der Mitgliedschaft resultierten.

Dabei hatte sich Weise zunächst auch selbst als Bürgermeister aktiv bei der TGG eingebracht. Er habe sich beispielsweise bei der Marketing-Arbeitsgruppe der TGG engagiert. Aufwand und Nutzen standen am Ende aber in keinem günstigen Verhältnis. Und da nun mit Blick auf eine Haushaltssperre alle Posten nochmals auf dem Prüfstand gestellt worden seien, sei man zu dem Schluss gekommen, dass man hier sparen könne. "Das sind zwar keine großen Beträge, aber Kleinvieh macht auch Mist", sagt Weise. Konkret erhebt die TGG 25 Cent pro Einwohner und Jahr. Bernstadt zahlt also aktuell mit knapp 800 Euro.

Bernstadt liegt am Rand des Gebietes

Der Stadtrat stimmte geschlossen für den Austritt. Der wird sich allerdings erst Ende 2025 vollziehen. "Wir haben bei all den Wahlterminen der vergangenen Monate knapp die Kündigungsfrist für dieses Jahr verpasst", sagt der Bürgermeister. Weise betont, dass die Entscheidung nichts mit der Qualität der Arbeit der TGG zu tun habe, sondern eher damit, dass Bernstadt am Rand des zu vermarktenden Gebietes liegt - was übrigens auch bei den anderen Vereinen dieser Art der Fall ist. Damit seien die Chancen gering, mit eigenen Interessen in den Vordergrund zu rücken. Zudem ist Bernstadt nicht die erste Gemeinde in der Region, die einen solchen Schritt vollzieht: Lawalde war im vergangenen Jahr aus der TGG Zittauer Gebirge ausgetreten.