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Wie Herwigsdorfs Fußballer bei der EM auf Rügen abgeschnitten haben

Teams aus Herwigsdorf, Ebersbach, Holtendorf und vom FCO lieferten sich knappe und dramatische Spiele bei der Streetsoccer-EM an der Ostsee. Zweimal gab's Medaillen.

Von Anja Beutler
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Sie sind deutsche Vizemeister: Elias, Ben, Florian und Justus (v.l.) haben beim Soccer-Cup auf Rügen den zweiten Platz erspielt. Trainer Friedhelm Gerlich (vorn) ist dennoch richtig stolz auf alle seine Jungs.
Sie sind deutsche Vizemeister: Elias, Ben, Florian und Justus (v.l.) haben beim Soccer-Cup auf Rügen den zweiten Platz erspielt. Trainer Friedhelm Gerlich (vorn) ist dennoch richtig stolz auf alle seine Jungs. © TSV Herwigsdorf

Mit einem Vizemeister-Titel sind die Herwigsdorfer Fußballer am Sonntag von der Insel Rügen und der Deutschen Meisterschaft im Streetsoccer zurückgekehrt. Mit vier Mannschaften in verschiedenen Altersklassen war der TSV Herwigsdorf in den Norden zum inzwischen traditionellen Turnier "Fairplay Soccer Championship" angereist. "Gespielt haben sie alle super", wird ihr Trainer Friedhelm Gerlich nicht müde zu betonen.

Am Ende hat es für Justus, Florian, Ben und Elias in der Altersklasse der Sechs- bis Zehnjährigen zur Silbermedaille gereicht. "Obwohl nach dem Finale erst einmal Tränen geflossen sind", skizziert Gerlich das hauchdünne Spiel. "Bis kurz vor Schluss stand es 0:0", sagt er und deutet damit an, warum die Enttäuschung zunächst erst einmal groß war. So haben sich die Vier anfangs wahrscheinlich ähnlich gefühlt wie die Deutsche Fußball-Frauennationalmannschaft nach ihrer Niederlage im Finale gegen England am Sonntag.

Ohnehin war es bei allen Herwigsdorfer Mannschaften "dramatisch" bis "hauchdünn" bei den Spielen: Die beiden Teams in der Altersklasse 11 bis 13 sind beide knapp vor der Endrunde gescheitert. Auch die Herrenmannschaft der Herwigsdorfer, die seit zehn Jahren besteht, hatte buchstäblich in letzter Sekunde das Nachsehen: Nach einem 0:0 gab es in der Verlängerung ganz am Schluss das "Golden Goal" für die Gegner. Sowohl Trainer Gerlich als auch die Spieler hätten sich sehr über eine Platzierung unter den besten Teams gefreut, denn die Soccer-Leidenschaft des TSV Herwigsdorf hat mit diesem Team 2012 ihren Anfang genommen.

FCO holt ebenfalls eine Medaille

Ebenfalls erfolgreich und mit einer Medaille geschmückt kehrte auch die Soccer-Mannschaft des FCO Oberlausitz nach Hause zurück. Sie holte bei den 14- bis 17-Jährigen den dritten Platz. Das bestätigte auf SZ-Anfrage Sparkassensprecherin Bettina Richter-Kästner. Das Turnier und die vorausgehende Qualifikationstour wird im Wesentlichen von den Sparkassen organisiert und gesponsert.

Eine sogenannte Wildcard - also eine Teilnahme ohne vorherige Qualifikation - hatte außerdem ein Team der Spielvereinigung Ebersbach erhalten. Leider reichte es nicht für den Einzug in die Finalrunden. Vorn mit dabei waren auch die Holtendorfer Streetsoccer, bestätigt Friedhelm Gerlich. Sie hatten noch kurz vor dem großen Finale gegen die späteren Herwigsdorfer Vizemeister gespielt - und knapp verloren.

Insgesamt haben 15 Mannschaften aus der Oberlausitz - den Kreisen Görlitz und Bautzen - am Turnier teilgenommen. Fünf von ihnen sind am Ende auf dem Treppchen gelandet: Neben den Herwigsdorfern und dem FCO waren das Teams aus dem Kreis Bautzen, aus Wehrsdorf. Letztere haben sowohl eine Medaille beim Streetsoccer als auch zwei beim sogenannten Winni-Cup. Dabei spielen die Teams auf einer Art Hüpfburg-Spielfeld, das mit Wasser gefüllt wird.

Für den TSV Herwigsdorf war das Soccer-Jahr insgesamt gesehen sehr erfolgreich. Gleich mit vier Teams dabei zu sein, ist ein starker Auftritt. "Ja, die kennen uns in Prora auf Rügen inzwischen", sagt Trainer Gerlich lachend. "Wir haben in den vergangenen zehn Jahren siebenmal an den Meisterschaften teilgenommen - nur einmal haben wir uns nicht qualifiziert und zweimal ist es wegen Corona ausgefallen", zieht Gerlich Bilanz. Und im nächsten Jahr? "Da wollen wir natürlich wieder dabei sein", sagt der Trainer.