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Schädliche Strahlung? Debatte um Funkmast im Oberland

Im Oberland baut die Telekom das Glasfasernetz aus. Dafür ist auch ein neuer Funkmast bei Beiersdorf nötig. Und um den gibt's jetzt Streit. Das könnte die Lösung sein.

Von Romy Altmann-Kuehr
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Ein Funkmast für schnelles Internet soll in Beiersdorf errichtet werden. (Symbolfoto)
Ein Funkmast für schnelles Internet soll in Beiersdorf errichtet werden. (Symbolfoto) © Sebastian Schultz

Sind die Funkstrahlen nun schädlich oder nicht und brauchen wir wirklich noch besseres Internet? Das sind die zentralen Fragen bei der Diskussion um einen Funkmast, der in Beiersdorf aufgestellt werden soll.

Bauen will ihn die Deutsche Funkturm GmbH, Nutzer wird die Telekom sein. Das hängt mit dem Glasfaserausbau des Telekommunikationsanbieters im Oberland zusammen. Vorgesehener Standort ist die Kreuzung an der Lochbergstraße etwas außerhalb des Ortes, wo es in die Nachbardörfer Schönbach und Lauba geht.

Das Thema sorgte schon für hitzige Diskussionen im Beiersdorfer Gemeinderat. Einige sehen den Bau kritisch wegen möglicher Strahlenbelastung. Ratsmitglieder hatten beispielsweise eine Unterschriftensammlung unter den Einwohnern gegen den Funkmast-Bau initiiert.

Bisher hat das Unternehmen noch gar keinen Bauantrag für den Funkturm gestellt. Deswegen hat sich der Gemeinderat nun darauf geeinigt, die Debatte erst einmal ruhen zu lassen. "Wenn ein Bauantrag gestellt wird, ist die Gemeinde dann aufgefordert, eine Stellungnahme dazu abzugeben", erklärt Bürgermeister Hagen Kettmann (parteilos). Dann will die Gemeinde eine Einwohnerversammlung einberufen und dazu Fachleute einladen, die den Anwohnern die Fakten erläutern können. Auch zum Thema Strahlenbelastung soll es dort Informationen geben.

"Für oder gegen den Funkmast entscheiden sollen schließlich die Bürger", so Kettmann. Man wolle die Bürger befragen und je nachdem, wie die mehrheitliche Meinung ausfalle, werde der Gemeinderat sich dann offiziell positionieren. "Wir wollen das nicht über die Köpfe der Bürger hinweg machen."

Kettmann geht jedoch davon aus, das der Mast so oder so kommen wird. Stimmt Beiersdorf nicht zu, werde sich der Bauträger vermutlich um eine Baugenehmigung auf benachbarten Flächen bemühen, die nicht der Gemeinde Beiersdorf gehören.

Mobilfunk, Internetausbau und Strahlenbelastung ist nicht nur in Beiersdorf ein kontroverses Thema. Vielerorts haben sich in den vergangenen Jahren auch Bürgerinitiativen gebildet, um Bauten zu verhindern. Befürworter argumentieren mit den Standortvorteilen, wenn schnelles Internet anliegt. Kritiker sehen Gefahren für die Gesundheit. Damit haben sich auch Verbraucherschützer und Wissenschaftler befasst. Demnach sinke die Sendeintensität sogar, je mehr Masten es gibt.