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Obercunnersdorfer findet vergessene Bilder

Harald Skalas Interesse an Militärgeschichte brachte Gemälde ans Licht, die nun ausgestellt werden.

Von Petra Laurin
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Harald Skala (rechts) mit Václava Bubnová aus dem Museum in Děčín, die für die Organisation zuständig war und der Grafiker Jirí Stejskal aus

Jiretín.
Harald Skala (rechts) mit Václava Bubnová aus dem Museum in Děčín, die für die Organisation zuständig war und der Grafiker Jirí Stejskal aus Jiretín. © Foto: Archiv Harald Skala

Harald Skala aus Obercunnersdorf beschäftigt sich mit Militärgeschichte der kaiserlich und königlichen Monarchie, kurz k. u. k., und mit Genealogie, also Ahnenforschung. Im Depositum des Museums im tschechischen Děčín (Tetschen) hat er fast vergessene Porträts einer kaiserlichen Familie, von sächsischen Kurfürsten und Offizieren entdeckt. Nun sind die Bilder im Museum in Rumburk (Rumburg) zu sehen.

In der Ausstellung gibt es 14 Porträts von Offizieren und 18 Porträts aus einer Ahnengalerie des Schlosses Hainspach, heute Lipová. Nach der Verstaatlichung des Schlosses 1946 seien die Gemälde im Depot gelandet. Wie der Maler der Offizier-Porträts hieß, ist nicht bekannt; die Bilder entstanden um das Jahr 1726. „Die Namen der Offiziere befinden sich auf der Rückseite der Porträts, oft jedoch nicht richtig geschrieben“, berichtet Skala.

Das Regiment, zu dem sie gehörten, kämpfte zum Beispiel bis 1734 in Ungarn und Siebenbürgen gegen die Türken. Nach dem Krieg wurde es in Belgrad stationiert. Aus der Hainspacher Ahnengalerie seien insgesamt 53 Porträts erhalten geblieben, die in Děčín aufbewahrt wurden. Bis auf einige wenige sei der Zustand der Bilder ganz gut gewesen, sie waren allerdings ohne Rahmen – mussten also neue bekommen. Skala konnte einige zuvor unbekannte Personen auf den Porträts identifizieren und falsche Bildbeschriftungen korrigieren.

In der Ausstellung gibt es auch zweisprachige Informationen, zu den Verhältnissen der Altgrafen Salm-Reifferscheidt-Hainspach, einst Besitzer beziehungsweise Begründer der Sammlung, und zur Geschichte des Regimentes.

Entdecker Harald Skala wurde 1935 in Schatzlar (tschechisch Žacléř) im Riesengebirge geboren. Sein Vater war Tscheche, die Mutter Sudetendeutsche. Nach der Niederschlagung des Prager Frühlings im August 1968 floh er mit kurzem Zwischenaufenthalt in Belgien nach Deutschland. Bis zu seiner Pensionierung war er bei Siemens beschäftigt. Seit 2010 wohnt er in einem Umgebindehaus in Obercunnersdorf.

  • Die Ausstellung „Vergessene Bilder aus dem Schloss Lipová“ ist bis Mai 2025 im Museum in Rumburk zu sehen. Geöffnet ist Dienstag und Mittwoch: 10 bis 15 Uhr, Donnerstag bis Samstag von 10 bis 17 Uhr.