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Löbauer Stadtfest: "Das Beste aus der Situation gemacht"

Wie Löbau das Doppeljubiläum trotz Dauerregen gerettet hat, welche Diskussionen es über den Termin gibt und welche Spekulationen über einen Polizeieinsatz.

Von Anja Beutler
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Der Sonnabend war kühl, aber trocken: Das lockte viele aufs Löbauer Jubiläums-Stadtfest.
Der Sonnabend war kühl, aber trocken: Das lockte viele aufs Löbauer Jubiläums-Stadtfest. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

So groß hat Löbau sein Stadtfest seit Jahren nicht mehr gefeiert - ober besser: feiern wollen. Denn direkt zum Freitagnachmittag setzte heftiger Regen ein, der auch am Sonntag reichlich floss und das große Fest schrumpfen ließ: Die Eröffnung am Freitag auf dem Altmarkt fiel aus. Fahrgeschäfte und Losbuden öffneten wegen des Dauerregens am Sonntag schon gar nicht mehr. Konzerte und Gottesdienst fanden nicht auf dem Löbauer Berg statt, sondern in der Nikolaikirche. Ins Wasser fielen auch die geplanten Handwerkervorführungen auf der Bahnhofstraße, die deshalb leerer war als geplant. Auch das Streetsoccer-Turnier hatte keine Chance - es wäre eher Wasserball geworden. Ebenso fielen einige musikalische Auftritte und in den Innenhöfen und die Modenschau buchstäblich ins Wasser.

Dennoch ist Stadtsprecherin Eva Mentele zufrieden mit dem Stadtfest: "Wir hatten einen wunderbaren Sonnabend - und auch generell haben wir das Beste aus der Lage gemacht", sagt sie. Per Facebook-Posts und über die Internetseite der Stadt habe man die Gäste immer auf dem Laufenden gehalten. Das habe sehr gut funktioniert. Am Freitag zur Eröffnung konnte Anne Großhäuser ihr Konzert mit Freunden zwar nicht auf der völlig nassen Bühne auf dem Altmarkt geben - aber stattdessen in der Johanniskirche: "Und die war voll", freut sich die Stadtsprecherin und ergänzt: "Auch am späten Abend war am Freitag trotz Regen noch viel los in der Innenstadt, im Lichtspielhof in der Bahnhofstraße oder im Festzelt Wettiner Platz."

Open Air ist immer Risiko

Neue Forderungen, noch einmal den Stadtfesttermin zu überdenken, kennt Eva Mentele - sieht dafür aber keinen Grund: "Das kann immer passieren - Open Air ist Risiko", betont sie. Zudem wolle man nicht weiter in den August gehen - wegen der Ferienzeit und der Konkurrenz zum Görlitzer Altstadtfest. Über die Gesamtzahl der Gäste kann die Stadtsprecherin derzeit nichts sagen - da fehlten noch Informationen. Allein am Sonnabendabend beim Auftritt von Kyau & Albert auf der großen Bühne - der Rathausbalkon war wegen des Wetters zu riskant - seien rund 2.300 Menschen auf dem Altmarkt zusammengekommen. Das feuchte Wetter und der eisige Wind hat die Besucher jedenfalls nicht abgeschreckt. Viele hatten sich entsprechend dick eingemummelt, auch Wintermützen waren zu sehen.

Nach Angaben der Stadt ist das Stadtfest auch generell friedlich verlaufen. Es habe lediglich am Sonnabend einen Rettungseinsatz in der Innenstadt gegeben, der für Aufsehen gesorgt hat, weil die Retter durch das Festgebiet mussten. Allerdings habe es sich um einen medizinischen Notfall eines Anwohners gehandelt. Gerüchte, dass es in Löbau eine Messerstecherei gegeben haben soll - wie auf Facebook verbreitet wurde - erteilte die Polizei auf Nachfrage eine klare Absage. Es habe zwar eine Alarmierung gegeben, sagte Kai Siebenäuger, der Pressesprecher der Polizeidirektion. Es habe sich aber herausgestellt, dass es sich um einen Fehlalarm gehandelt habe.