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Nazis, Sowjets, DDR-Führung: Mit Löbauer Granit wollten sich alle schmücken

Die Reste des steinverarbeitenden Traditionsbetriebs werden derzeit abgerissen. Die Geschichte des Werkes ist voll von Tragik, Ironie und Machtwechseln.

Von Bernd Dreßler
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Im Januar 1988 kommen Natursteinblöcke aus den Brüchen in der Oberlausitz in Löbau an.
Im Januar 1988 kommen Natursteinblöcke aus den Brüchen in der Oberlausitz in Löbau an. © SZ-Archiv/Peter Stache

Wer heute die Löbauer Rufnummer 28543 wählt, bekommt vom Band zu hören: „Die gewählte Nummer ist nicht vergeben.“ Vor Jahrzehnten war der Telefonanschluss dagegen sehr begehrt. Er gehörte in der DDR dem VEB Lausitzer Granit Löbau. Derzeit werden seine alten Hallen am Ebersdorfer Weg abgerissen. Bis 2010 hatte ein Schweizer Unternehmer noch einmal versucht, den steinverarbeitenden Traditionsbetrieb in Gang zu halten. Dann kam die Insolvenz, 2017 die Zwangsversteigerung. Das DRK erwarb die Fläche und will dort ein Katastrophenschutz-Zentrum bauen. Damit verschwinden die Überbleibsel einer Firma mit über 100-jähriger Geschichte für immer aus dem Stadtbild, nicht aber die Erinnerungen daran.

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