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Hausbrand: War brennender Christbaum die Ursache?

Die Polizei ermittelt zum Brand am Montag in Altbernsdorf. Es gibt aber einen Verdacht. Das Haus droht einzustürzen. Das betroffene Rentner-Paar konnte sich retten.

Von Thomas Christmann & Anja Beutler
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Das Wohnhaus in Altbernsdorf am Tag nach dem Brand: Die starken Schäden sind nicht zu übersehen.
Das Wohnhaus in Altbernsdorf am Tag nach dem Brand: Die starken Schäden sind nicht zu übersehen. © Anja Beutler

Ob ein brennender Christbaum die Ursache für den schweren Hausbrand am Montag in Altbernsdorf war, kann die Polizei noch nicht mit Sicherheit sagen. "Es stehen dazu aber Aussagen im Raum. Diesen Hinweisen gehen wir nach", bestätigt Polizeisprecherin Anja Leuschner auf Nachfrage. Noch aber sei der Bericht der Brandursachenermittler nicht abgeschlossen.

Ganz von ungefähr kommt diese Annahme nicht, denn in der Einsatzmeldung für die Feuerwehr war genau ein solches Szenario durchgegeben worden. "Ich bin bei solchen Meldungen aber dennoch immer vorsichtig, es muss deswegen nicht genau so gewesen sein", sagt Bernstadts Stadtwehrleiter Daniel Seitz auf Nachfrage. Er persönlich habe bei seiner Ankunft am Ort des Geschehens keinen Weihnachtsbaum mehr erkennen können und die Hausbewohner waren bereits in medizinischer Betreuung.

Presse-Fotografen, die vor Ort waren, berichten jedoch, dass die Hauseigentümer den Brand selbst zu löschen versuchten. Dafür gibt es derzeit aber keine unabhängige Bestätigung.

Das Einfamilienhaus an der Kleinen Seite in Altbernsdorf ist nach dem Brand am Montag unbewohnbar. "Es besteht Einsturzgefahr", teilt Anja Leuschner von der Polizeidirektion Görlitz mit. Die beiden Bewohner - eine 80-Jährige und ein 77-Jähriger - kamen mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus.

Der dramatische Einsatz beschäftigte am Montag die Feuerwehren aus Bernstadt, Schönau, Kiesdorf und Kemnitz. Nachdem der Brand gegen 13 Uhr ausgebrochen war, rückten diese mit 50 Kameraden und zwölf Fahrzeugen zu dem einzeln stehenden Haus aus. Stundenlang kämpften sie gegen die Flammen. Um 15.30 Uhr schließlich war das Feuer gelöscht. Doch die Arbeit war damit noch nicht getan. Anschließend suchten die Kameraden nach Glutnestern. Bis 4.30 Uhr am Dienstag dauerte dann die abschließende Brandwache.

An diesem Dienstagvormittag war die Kriminalpolizei dann erneut vor Ort. Der Brandursachenermittler war bis gegen 10 Uhr vor Ort, um herauszufinden, was das Unglück ausgelöst haben könnte. Es gebe schon erste Anhaltspunkte, berichtet die Polizeisprecherin, ohne Genaueres mitteilen zu können. Die Polizei ermittelt erst einmal wegen des Verdachts der fahrlässigen Brandstiftung. Auch der Sachschaden ist noch nicht konkret beziffert. Erste Schätzungen gehen von 50.000 bis 100.000 Euro aus. Das Haus stammte wohl aus DDR-Zeiten, war nach der Wende aber modernisiert worden.

Das Rentner-Paar konnte inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen werden. "Es ist bei der Familie untergekommen", so Anja Leuschner. Auch Bernstadts Bürgermeister Markus Weise (Kemnitzer Liste) bestätigte, dass noch am Unglückstag für eine Unterbringung gesorgt werden konnte. Wie die Lage zukünftig aussehe, sei noch nicht geklärt. Die Stadt werde jedoch aktiv mögliche Wohnungsangebote prüfen und bei Nachfrage der Betroffenen auch anbieten. Zudem habe man auch das Kriseninterventionsteam des DRK verständigt, um dem Ehepaar unter anderem mit nötiger Bekleidung oder anderer Unterstützung auszuhelfen.