Die Altbernsdorfer Feuerwehrkameraden sind die Experten für den besonderen Nervenkitzel. Ihr Nachtwettkampf, den sie seit 2005 ausrichten, verlangt den Teams der anderen Wehren ziemlich viel ab. "Im Dunkeln muss man sich mehr konzentrieren, es ist eine größere Herausforderung - aber auch eine ganz besondere Stimmung", erklärt Andreas Schäfer, Gruppenführer bei der Altbernsdorfer Wehr und Wettkampfleiter. Er war selbst einer der Kameraden, die 2004 an einem solchen Wettkampf in Jänkendorf teilgenommen haben und so etwas dann unbedingt auch selbst ausrichten wollten.

Inzwischen ist der Nachtwettkampf nicht nur das Highlight jedes Feuerwehrjahres, sondern auch des Festwochenendes zum 100. Geburtstag, den die Altbernsdorfer gefeiert haben. 17 bis 20 Mannschaften aus der Umgebung, aber auch aus Polen und Tschechien, sind in der Regel dabei - wenn das Wetter mitspielt. Das machte es an diesem Wochenende den Altbernsdorfern nicht unbedingt leicht, ausgelassen zu feiern: So musste der Kreisjugendfeuerwehr-Wettkampf am Sonnabendvormittag abgesagt werden. Unter Flutlicht - über die Jahre übrigens per Eigenbau konstruiert und verfeinert - wurde trotzdem um die besten Zeiten gekämpft. Das wollten sich die Kameraden nicht nehmen lassen - zumal auch immer ein Feuerwerk dazugehört.

Für eine Schlagzeile sind die Altbernsdorfer Kameraden aber auch so immer gut: Als 2018 ihr Jugendfeuerwehr-Mitglied Ben Tasche an Leukämie erkrankte, organisierten die Kameraden für den Siebenjährigen eine Stammzellspender-Aktion und unterstützten die Familie. Als die Wehr ein neues Einsatzfahrzueg brauchte, wagte der Bernstädter Bürgermeister Markus Weise (FWG) etwas Neues und ersteigerte eines - mit Erfolg. Mit ihm sind sie nun auch bei schweren Einsätzen wie dem Wohnhausbrand in Altbernsdorf im Januar 2022 gut gerüstet. Einsatzbereit sind die Altbernsdorfer aber auch personell: 25 aktive Kameraden gibt es, 14 Mitglieder zählt jeweils die Jugendfeuerwehr und die Alters- und Ehrenabteilung. Auch bei Depot und Ausrüstung stehen die Kameraden im großen Jubiläumsjahr gut da, bestätigt der stellvertretende Ortswehrleiter Heiko Müller - viel Grund zum Feiern also.