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Offener Brief von Filmleuten aus Sachsen warnt vor der AfD

800 Menschen aus der Film-, Fernseh- und Kulturbranche sagen: Die AfD gefährdet die Kulturlandschaft in Sachsen und Thüringen.

Von Johanna Lemke
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Der oscargekrönte Film "The Zone of Interest" entstand unter Beteiligung sächsischer Filmemacher.
Der oscargekrönte Film "The Zone of Interest" entstand unter Beteiligung sächsischer Filmemacher. © dpa picture alliance

"Wir sorgen uns um unsere künstlerische Freiheit." Mit diesen alarmierenden Worten wenden sich Film- und Kulturleute aus Sachsen und Thüringen an die Öffentlichkeit. In einem offenen Brief warnen sie: Sollte die AfD in einem der Bundesländer in Regierungsverantwortung kommen, werde die Kultur- und Medienlandschaft gefährdet. Fast 800 Produzenten, Schauspielerinnen und Regisseure, aber auch Mitarbeitende aus technischen Berufen oder der Kreativwirtschaft haben bis Freitag den Brief unterschrieben. Sie warnen davor, dass die AfD Förderstrukturen untergraben und damit der Filmwirtschaft nachhaltig schaden könnte.

Ohne öffentlich-rechtlichen Rundfunk fehlt Finanzierung

In Sachsen und Thüringen seien Filmemacherinnen und Filmemacher ansässig, die an großen Produktionen wie "Zone of Interest" oder "Anatomie eines Falls" beteiligt waren. Doch Filmemacher seien in Deutschland auf staatliche Förderungen angewiesen. Wenn die AfD die Förderbedingungen ändern würde, sei die Branche stark gefährdet.

Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner betonen außerdem die Rolle des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, der Koproduzent vieler Filmproduktionen sei. Die Bestrebungen der AfD, den Rundfunkstaatsvertrag zu kündigen, würde diese wichtige Säule zerstören. Die Region würde dann "in den Medien weniger stattfinden", warnen die Unterzeichner. Die Unterzeichner befürchten außerdem, dass private Medienunternehmen den Markt übernehmen könnten, in dem Filme aus der Region kaum vorkämen – wie nach amerikanischem Vorbild.

Weiterhin warnt der offene Brief davor, dass die AfD Kulturarbeit in Städten und Gemeinden verhindern könne, etwa "indem sie Anträge auf Mittelkürzungen stellt oder gar versucht, kulturelle Einrichtungen als Unterstützer von Extremismus einstufen zu lassen". Dies müsse verhindert werden, denn "Kunst, Musik, Film und Theater sind ein wichtiges gesellschaftliches Gut!"