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Ferientipps in Sachsen: Erst wandern, dann ins Theater – ein Sonntag in Rathen

Die Bastei ist der Hotspot des Elbsandsteingebirges und oft überlaufen. Ein Besuch lohnt dennoch, denn rundherum gibt es viel zu unternehmen.

Von Bernd Klempnow
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Läuft derzeit auf der Felsenbühne Rathen: das Familienstück „Feiern mit Pettersson und Findus“. Zudem werden etwa die Oper „Der fliegende Holländer“ und das Märchen „Das kaltes Herz“ gespielt.
Läuft derzeit auf der Felsenbühne Rathen: das Familienstück „Feiern mit Pettersson und Findus“. Zudem werden etwa die Oper „Der fliegende Holländer“ und das Märchen „Das kaltes Herz“ gespielt. © René Jungnickel

Seit über 200 Jahren ist die Bastei als Brücke zwischen spektakulären Felsformationen bei Rathen das beliebteste Ausflugsziel in der Sächsischen Schweiz. Entsprechend voll sind die klassischen Wanderwege. Und doch lohnt ein Besuch selbst in den Ferien, denn die Gegend bietet ein erbauliches Gesamtpaket mit Naturschönheit, Aktivsein, regionaler Kulinarik und anregender Unterhaltung. Freilich sollte man einige Dinge beachten und wissen, dann kann selbst der Kundige Neues entdecken.

Die Anreise

Die Anreise nach Rathen kann per S-Bahn oder Auto erfolgen. Zwei große Parkplätze gibt es, von Weißig kommend, vor der Bahnschranke und direkt am Fähranleger. Per historischer Gierseilfähre setzt man nach Niederrathen über. Unbedingt beachten: Ab dem späten Vormittag kann es sehr voll werden, sodass man durchaus ein oder zwei Fähren warten muss, bis man übersetzen kann.

Der Ortsteil Niederrathen ist verkehrsberuhigt und für Tagesbesucher nicht mit dem Auto zugänglich. Es gibt aber oberhalb von Niederrathen den Wanderparkplatz Gamrig bei Walthersdorf. In knapp 20 Minuten läuft man bergab und weitgehend im Schatten ins Ortszentrum und hat bereits die ersten Fernsichten.

Die Basteibrücke ist ein Besuchermagnet. Ein Tipp für den Besuch: morgens. Ab dem späten Vormittag wird es voll.
Die Basteibrücke ist ein Besuchermagnet. Ein Tipp für den Besuch: morgens. Ab dem späten Vormittag wird es voll. © Sven Scholz

Der Rhododendrongarten als Oase

Eine grüne Oase in dem oft trubeligen Alltag von Rathen ist der Rhododendrongarten am Weg zur Kleinen Bastei. Der Einstieg ist der Trebenweg, der nahe des Dorfladens an der Hauptstraße Am Grünbach abgeht. Selbst wenn die Blüte vorbei ist, lohnt der Aufstieg mit beeindruckenden Blicken über den Ort und die Elbe.

Die beste Ansicht der Basteibrücke

Am beeindruckendsten ist die Ansicht der 1851 errichteten Basteibrücke nicht etwa von der ausgeschilderten Basteiaussicht, sondern vom Ferdinandstein. Dieser Aussichtspunkt ist nicht weit. Wer den Aufstieg über den Basteiweg genommen hat, überquert die Brücke und biegt an der ersten Abzweigung, bevor weitere Stufen nach oben kommen, nach rechts ab zu dem Stein. Das perfekte Fotomotiv von der Basteibrücke über einer 50 Meter tiefen Schlucht und der Felsenburg Neurathen aus dem 14. Jahrhundert ist erreicht. Über die Schwedenlöcher dauert der Auf- oder Abstieg gut eine Stunde länger.

Heißgeräuchert eine Delikatesse: Forellen wie es sie in Rathen gibt.
Heißgeräuchert eine Delikatesse: Forellen wie es sie in Rathen gibt. © Lars Halbauer

Die urigsten Speisen

Immer erste Wahl sind die Angebote der Forellenräucherei Leuschke direkt am Amselgrund-Weg kurz vor dem Abzweig zur Felsenbühne Rathen. Während man die noch warmen Räucherdelikatessen verzehrt, kann man muntere Fischlein im klaren Amselgrundbach erleben. Dem Bachverlauf weit und am geschlossenen Amselfall vorbei folgend, erreichen gut trainierte Wanderer nach anderthalb Stunden die Rathewalder Mühle mit einem urigen Biergarten. Ein paar Meter rechts folgend gibt es an einem Felsen ein künstlerisches Unikat zu sehen. Der Tharandter Bildhauer Matthias Jackisch schlug hier 2020 das Relief „Bad der Götter“ in den Sandstein. Ein Tipp für Familien: Die Figuren entdeckt man schnell. Aber, wo ist die kleine Maus?

Tom Pauls gibt den Holländer-Michel in Felsenbühnen-Inszenierung "Das kalte Herz".
Tom Pauls gibt den Holländer-Michel in Felsenbühnen-Inszenierung "Das kalte Herz". © Daniel Förster

Populäres auf der Felsenbühne

Seit Generationen ist die Felsenbühne unterhalb des Basteimassivs das ideale Theater für Familien und Liebhaber. Hier gibt es keine Zwänge, dafür immer anregende Unterhaltung in allerliebsten Inszenierungen und Bühnenbildern. Seien es die Märchen, die vor- und nachmittags laufen, seien es die viel umjubelten Indianerstücke, seien es die populären Opernaufführungen und Konzerte etwa vom „Freischütz“ und „Carmina burana“ in den Abendstunden. Interessant: Die Tickets für alle Vorstellungen der Felsenbühne Rathen gelten als Fahrausweis im gesamten VVO-Gebiet vier Stunden vor bis sechs Stunden nach Vorstellungsbeginn.

Felsenbühne am 21. Juli: 15 Uhr: „Feiern mit Pettersson und Findus“; 19.30 Uhr: „Der Freischütz“