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Diskussionsreihe in Sachsen: Sagen Sie doch auch mal was!

Wie steht es um die Meinungsfreiheit? Das will eine große Diskussionsreihe herausfinden – gemeinsam mit dem Publikum.

Von Johanna Lemke
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Diskutiert am 5. August in Chemnitz: Dirk Oschmann.
Diskutiert am 5. August in Chemnitz: Dirk Oschmann. © ronaldbonss.com

Das kann man ja nicht mehr sagen! Immer mehr Menschen in Deutschland würden diesem Satz zustimmen. Sie finden, dass die Meinungsfreiheit in unserem Land nicht mehr gewährleistet ist. Laut einer Studie aus dem Jahr 2023 denken 44 Prozent der Menschen, „man solle besser vorsichtig sein“ mit dem, was man sagt – im Jahr 1990 waren es nur 16 Prozent.

Woher kommt dieses Gefühl und ist es um die Meinungsfreiheit wirklich so schlecht bestellt? Oder verwechseln manche viel mehr Meinungsfreiheit mit Widerspruchsfreiheit und wollen alles sagen dürfen, nur ohne, dass ein Gegenüber das Gegenteilige findet?

Darüber diskutieren Autorinnen und Historiker, Journalistinnen und Wissenschaftler bei einer großangelegten Reihe, die der Schriftstellerverein PEN Berlin organisiert. Die 37 Veranstaltungen unter dem Titel „Das wird man ja wohl noch sagen dürfen“ finden in Sachsen, Thüringen und Brandenburg statt – dort, wo am 1. September gewählt wird.

Dirk Oschmann trifft auf Ilko-Sascha Kowalczuk

Der Auftakt in Chemnitz am 5. August findet mit prominenter Besetzung statt: Mit dem Literaturwissenschaftler Dirk Oschmann und dem Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk treffen zwei Personen aufeinander, die unterschiedlicher nicht auf den Osten und seine Diskussionskultur blicken könnten. Weitere Veranstaltungen gibt es unter anderem in Bautzen, Pirna, Großenhain, Hoyerswerda und Görlitz. Am 18.8. diskutieren die Schriftsteller Marcel Beyer und Jan Kuhlbrodt in der Stadtbibliothek in Döbeln, moderiert von einer SZ-Redakteurin. Die Abschlussveranstaltung der Sachsen-Reihe gibt es am 19. August in Dresden: Hier treffen die Historikerin Katja Hoyer und die Autorin Paula Irmschler auf dem Podium aufeinander.

Jan Kuhlbrodt (links) und Marcel Beyer diskutieren am 18.8., moderiert wird der Abend von der SZ-Redakteurin Johanna Lemke.
Jan Kuhlbrodt (links) und Marcel Beyer diskutieren am 18.8., moderiert wird der Abend von der SZ-Redakteurin Johanna Lemke. © Anja Jungnickel, Thomas Kretschel

Doch es soll nicht bei einer Diskussion unter Zweien bleiben. Die Zuschauerinnen und Zuschauer sind bei der Reihe ausdrücklich eingeladen, mitzudiskutieren. Mindestens genauso viel Zeit wie die beiden Podiumsteilnehmer soll auch den Beiträgen im Publikum gegeben werden. „Denn wer glaubt, selbst nicht frei sprechen zu können, ist auch viel weniger bereit, seinem Gegenüber zuzuhören“, so PEN Berlin.

Marcel Beyer und Jan Kuhlbrodt diskutieren am 18.8. um 19 Uhr in der Stadtbibliothek in Döbeln. Das ganze Programm finden Sie hier.