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Deutschland bleibt Hauptzielstaat für illegale Migration

Die Zahl der registrierten Schleusungen ist 2023 in Deutschland um 60 Prozent nach oben geschnellt. Im vorigen Jahr war die Zahl unerlaubter Grenzübertritte so hoch wie zuletzt 2016.

Von Karin Schlottmann
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Eine Polizistin winkt an einer Kontrollstelle der bayerischen Landespolizei nahe der österreichischen Grenze ein Fahrzeug auf einen Parkplatz, um Schleusungen zu entdecken.
Eine Polizistin winkt an einer Kontrollstelle der bayerischen Landespolizei nahe der österreichischen Grenze ein Fahrzeug auf einen Parkplatz, um Schleusungen zu entdecken. © Armin Weigel/dpa (Symbolbild/Archiv)

Wiesbaden. Deutschland bleibt nach Erkenntnissen des Bundeskriminalamtes (BKA) Hauptzielland für illegale Migration innerhalb der EU. Im vorigen Jahr sei erneut eine deutliche Zunahme festgestellt worden, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten „Bundeslagebild Schleuserkriminalität“. Insgesamt seien rund 380.200 unerlaubte Grenzübertritte über die EU-Grenzen erfasst worden. Das ist der höchste Jahreswert seit 2016. Das BKA registrierte den Angaben zufolge 266.224 Tatverdächtige. Das sei ein Anstieg von 33 Prozent. Hauptherkunftsstaaten sind Syrien, Türkei und Afghanistan. Ohne Unterstützung von Schleusern sei es kaum möglich, den Zielstaat zu erreichen.

Geschleuste Personen, die an den südöstlichen Grenzen Deutschlands in Sachsen und Brandenburg festgestellt wurden, kommen laut BKA überwiegend über die Balkanregion hierher. An der Grenze zu Polen sei mehr als ein Drittel der Route über Belarus zuzuordnen. Fast jede zweite geschleuste Person kam 2023 aus Polen, etwa jede dritte aus Österreich und etwa jede fünfte aus Tschechien nach Deutschland.

Die meisten Menschen erreichen Deutschland auf den letzten Kilometern zu Fuß, in Kleintransportern oder in Autos. Wer zu Fuß über die Grenze gelange, sei in der Regel zuvor in Behältnissen in Fahrzeugen eingesperrt worden, was mit einem hohen Risiko für Leben und Gesundheit verbunden sei. Die Schleuser handelten zunehmend risikobereiter und rücksichtsloser gegenüber Flüchtlingen und Polizeibeamten, um sich der Strafverfolgung zu entziehen.