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Leiche im Kofferraum - Sohn unter Tatverdacht

Das Auto eines Vermissten aus dem Kreis Rosenheim wird in Süditalien gefunden. Im Kofferraum: Seine Leiche. Sein Sohn sitzt in Neapel unter Tatverdacht im Gefängnis.

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In Italien ist ein Mann gefasst worden, der seinen Vater aus Bayern umgebracht haben soll-
In Italien ist ein Mann gefasst worden, der seinen Vater aus Bayern umgebracht haben soll- © Archiv/Jens Büttner/dpa (Symbolfoto)

Raubling/Neapel. Nach dem gewaltsamen Tod eines 60-jährigen Mannes aus dem oberbayerischen Raubling (Kreis Rosenheim) soll der in Italien als tatverdächtig festgenommene Sohn nach Deutschland ausgeliefert werden. Derzeit liefen Abstimmungen dazu auf justizieller und behördlicher Ebene, teilten Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft mit.

Der 31-Jährige und sein Vater waren am Montag als vermisst gemeldet worden, auch das Auto des Vaters war verschwunden. Die Ermittler gingen rasch von einem Verbrechen aus: Zeugen hätten über verdächtige Geräusche in der gemeinsamen Wohnung von Vater und Sohn berichtet, teilten die Ermittler mit. Auch die dort gesicherten Spuren ließen schließen, dass sich dort eine Gewalttat zugetragen habe - mit dem Sohn als mutmaßlichem Täter.

Sohn unter Tatverdacht bei Neapel festgenommen

Der 31-Jährige war am Dienstag in Pomigliano d'Arco bei Neapel festgenommen worden. Italienischen Medien zufolge hatte er versucht, in mehrere Wohnungen einzudringen. Anwohner riefen demnach die Polizei. Italienische Beamte fanden dann die Leiche des Vaters im Kofferraum des unweit des Ortes abgestellten Autos.

Italienische Medien berichten auch, der Mann sei 18 Stunden mit dem toten Vater im Kofferraum unterwegs gewesen. Das Auto habe er wegen einer Panne schließlich abgestellt. Die deutschen Ermittler bestätigen das bisher nicht.

Schnittverletzungen am Leichnam

Der Leichnam wies laut den bayerischen Ermittlern erhebliche Gewalt- und Schnittverletzungen auf. Um die genaue Todesursache festzustellen, sei eine Obduktion in Italien geplant. Ermittler der Kripo Rosenheim wollen nächste Woche nach Süditalien reisen, auch um genauere Informationen zu den Umständen vor Ort zu erhalten.

Wegen der Inhaftierung in Süditalien sei der 31-Jährige bisher nicht durch die Ermittler der Kripo Rosenheim vernommen worden. Laut der italienischen Nachrichtenagentur Ansa sagte der 31-Jährige in einer ersten Befragung durch die italienische Polizei, dass er bei den Einbrüchen nichts gestohlen habe. Er habe aber keine Erklärung zum Fund der Leiche im Auto des Vaters geliefert, heißt es weiter. Er wurde in das Gefängnis Poggioreale in Neapel gebracht. Gegen ihn lag bereits ein europäischer Haftbefehl vor. (dpa)