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Flugverkehr in Frankfurt läuft wieder - acht Klimakleber festgenommen

Durch eine Aktion von Klimaaktivisten war der Frankfurter Flughafen lahm gelegt. Inzwischen sind alle vier Bahnen wieder in Betrieb. Aber 140 Flüge sind ausgefallen.

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Einsatzfahrzeuge der Polizei stehen unweit des Rollfelds am Frankfurter Flughafen: Wegen einer Aktion von Klimaaktivisten ist der Flugverkehr vorläufig eingestellt worden.
Einsatzfahrzeuge der Polizei stehen unweit des Rollfelds am Frankfurter Flughafen: Wegen einer Aktion von Klimaaktivisten ist der Flugverkehr vorläufig eingestellt worden. © Mike Seeboth/TNN/dpa

Frankfurt/Main. Bei einer Klima-Protestaktion am Frankfurter Flughafen hat die Bundespolizei acht Menschen festgesetzt. Während ein Mensch am Zaun hängengeblieben war, konnten sieben Personen am frühen Morgen in den Sicherheitsbereich vordringen und sich an den Köpfen der beiden zentralen Start- und Landebahnen festkleben, wie ein Sprecher berichtete.

Alle vier Bahnen des größten deutschen Flughafens waren um 7.50 Uhr wieder in Betrieb. Zwei der Aktivisten seien bereits gelöst und für weitere Ermittlungen der hessischen Landespolizei übergeben worden, so die Bundespolizei.

Wegen der Klima-Protestaktion wurden rund 140 Flüge annulliert. Für den weiteren Tagesverlauf sei mit Verzögerungen im Betriebsablauf zu rechnen, berichtet der Betreiber Fraport. Fluggäste werden gebeten, vor Anreise an den Flughafen ihren Flugstatus auf den Internetseiten der Fluggesellschaften zu prüfen. Insgesamt waren für den Donnerstag 1.400 Starts und Landungen geplant.

Ein Fraport-Sprecher verurteilte die Aktionen. Sie gefährdeten den Flugbetrieb und damit letztendlich Menschenleben. "Den Tätern drohen empfindliche Strafen und hohe zivilrechtliche Schadensersatzforderungen."

Laut Bundespolizei waren mehrere Demonstranten am frühen Morgen in das Gelände eingedrungen und hatten sich im Sicherheitsbereich festgeklebt. Fluggäste wurden zunächst gebeten, den Flughafen vorerst nicht aufzusuchen und den Status ihrer Flüge vorab auf den Internetseiten der Fluggesellschaften zu prüfen.

Man habe sich mit mehreren Demonstranten Zugang zu den Start- und Landebahnen verschafft, teilte die Gruppe Letzte Generation auf X mit. "Die weitere Förderung und Verbrennung von Öl, Gas und Kohle ist eine Bedrohung unserer Existenz", hieß es von den Aktivisten in dem Posting. "Wir haben uns international zusammengeschlossen: Raus aus den Fossilen bis 2030!" Ein Polizeisprecher machte zur Anzahl der Aktivisten zunächst keine Angaben.

Wissing: Klimaaktivisten wollen "maximalen Schaden"

Nach den Störaktionen von Klimaaktivisten an den deutschen Flughäfen Köln/Bonn und Frankfurt am Main fordert Verkehrsminister Volker Wissing harte Maßnahmen. "Offenbar geht es den Klimaaktivisten darum, maximalen Schaden anzurichten. Darauf muss der Gesetzgeber mit maximaler Härte reagieren", sagte der FDP-Politiker der "Bild". "Wir haben die Verschärfung der Strafen für solche kriminellen Machenschaften bereits auf den Weg gebracht."

Klimaaktivisten hatten bereits am Mittwoch etwa drei Stunden lang den Flugverkehr auf dem Flughafen Köln/Bonn lahmgelegt. Es sei Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz, gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr und Hausfriedensbruchs aufgenommen worden, hatte eine Polizeisprecherin gesagt. Ähnliche Aktionen gab es am Mittwoch auch an Flughäfen in anderen europäischen Ländern, unter anderem in London und Oslo.