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Sachsen

Bundespolizei nimmt sich rumänisches Schleusernetzwerk in Schkeuditz vor

Mehr als 100 Beamte einer gemeinsamen Ermittlergruppe haben 13 Gebäude in Schkeuditz und Halle (Saale) durchsucht. Es geht um illegale Beschäftigung. Hauptverdächtiger ist ein Rumäne.

Von Ulrich Wolf
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Die Bundespolizei durchsucht Wohnungen in einem Plattenbau in Schkeuditz. Dort sollen illegal tätige Leiharbeiter aus Rumänien untergekommen sein.
Die Bundespolizei durchsucht Wohnungen in einem Plattenbau in Schkeuditz. Dort sollen illegal tätige Leiharbeiter aus Rumänien untergekommen sein. ©  Bundespolizei

Schkeuditz/Pirna. Gefälschte Urkunden und illegale Beschäftigung: Wegen dieser Vorwürfe hat die Staatsanwaltschaft Leipzig 13 Wohnungen und Büros in Schkeuditz sowie in Halle (Saale) durchsucht. Die Ermittlungen richteten sich vor allem gegen einen 32-jährigen Rumänen, der in Halle lebe, teilte die Bundespolizei am Mittwoch mit.

Er soll mehrere Personen gewerbsmäßig nach Deutschland eingeschleust haben. Sie hielten sich demzufolge hier unerlaubt auf. Dennoch habe der Verdächtige sie in seinem Unternehmen in Schkeuditz angestellt, um sie dann an andere Firmen zu verleihen. Nach Informationen von Sächsische.de stammt der Beschuldigte aus dem südrumänischen Landkreis Olt in der Walachei.

Koordiniert durch im Jahr 2000 gegründete Ermittlergruppe

Der Rumäne hat nach bisherigem Ermittlungsstand die geschleusten Personen mit ge- und verfälschten rumänischen Identitätskarten ausgestattet. Damit seien seine vermeintlichen Beschäftigten dann bei deutschen Behörden aufgetaucht, um erforderliche Anmeldungen oder Genehmigungen zu erhalten. In diesem Bereich des Verfahrens gebe es zwölf Beschuldigte.

Vor diesem Hintergrund seien die Firma, der Wohnsitz des Inhabers und mehrere Wohnobjekte, in denen die Arbeitskräfte gelebt hätten, durchsucht worden. In Schkeuditz soll es sich um Gebäude in der Robert-Koch-, der Rudolf-Breitscheid-, der Käthe-Kollwitz- und in der Bahnhofstraße gehandelt haben. Insgesamt seien rund 100 Beamte im Einsatz gewesen, hieß es. Sie hätten "umfangreiche Beweismittel" sicherstellen können.

Die Razzia ist koordiniert worden durch eine bereits im Jahr 2000 gegründete Ermittlergruppe namens "Bohemia". Ihr gehören Beamte der Bundespolizeidirektion Pirna an, der Polizeidirektion Leipzig sowie der Stadt Leipzig. Ziel der Kooperation ist es, illegale Migration und Schleusernetzwerke zu bekämpfen.