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Nach Absage von Swift-Konzerten in Wien: Polizei nimmt dritten Mann fest

Die Ermittlungen nach der Anschlagsplänen auf die Taylor-Swift-Konzerte in Wien laufen weiter auf Hochtouren. Nun ist eine weitere Person ins Visier der Fahnder geraten.

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Die Anschlagspläne eines IS-Anhängers waren weit fortgeschritten: Ermittlern zufolge wollte er sich selbst und viele andere bei einem Taylor-Swift-Konzert in Wien töten.
Die Anschlagspläne eines IS-Anhängers waren weit fortgeschritten: Ermittlern zufolge wollte er sich selbst und viele andere bei einem Taylor-Swift-Konzert in Wien töten. © Alex Halada/APA/dpa; Claudio Furlan/LaPresse/AP/dpa

Wien. Nach der Absage der Taylor-Swift-Konzerte in Wien ist eine weitere Person festgenommen worden. Es handle sich um einen 18 Jahre alten Mann aus dem Irak, sagte der österreichische Innenminister Gerhard Karner. Der Verdächtige habe einen Treueschwur auf den Islamischen Staat abgelegt. Er sei im Umfeld des 19-jährigen Hauptverdächtigen unterwegs gewesen, so Karner. Eine direkte Beteiligung an den Anschlagsplänen stehe aber nicht im Raum, hieß es.

Unterdessen ist von der Staatsanwaltschaft gegen die beiden festgenommenen Terrorverdächtigen Untersuchungshaft beantragt worden. Das Landgericht Wiener Neustadt will voraussichtlich am Nachmittag über eine Verhängung der U-Haft entscheiden

Gegen die Verdächtigen wird wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und krimineller Organisation ermittelt. Ihnen werde Verbindung mit dem Terrornetzwerk Islamischer Staat (IS) vorgeworfen sowie deren Ziele und Absichten vertreten zu haben, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft der österreichischen Nachrichtenagentur APA.

Islamist plante Blutbad vor dem Stadion

Der 19-Jährige wollte nach den Ermittlungen einen Anschlag vor dem Stadion verüben, in dem US-Superstar Taylor Swift vor mehr als 60.000 Zuschauern auftreten sollte. Ihre drei Wiener Konzerte diese Woche wurden deshalb aus Sicherheitsgründen abgesagt.

Der zweite Festgenommene ist 17 Jahre alt. Er war als Bühnen- und Gerüstbauer im Stadion des Swift-Konzerts tätig. Er ist mit dem 19-Jährigen befreundet. Ein 15-Jähriger sei als Zeuge befragt und nicht festgenommen worden. Er soll den 19-Jährigen belastet haben.

Blick auf das Ernst-Happel Stadion: Statt dreier Konzerte laufen hier nun die Abbauarbeiten.
Blick auf das Ernst-Happel Stadion: Statt dreier Konzerte laufen hier nun die Abbauarbeiten. © Florian Wieser/APA/dpa

Ein festgenommener 19 Jahre alter Islamist wollte in Österreich bei einem Konzert von Taylor Swift ein Blutbad anrichten. Er habe mit Sprengstoff und Stichwaffen im Umfeld des Ernst-Happel Stadions agieren wollen, ein Ticket für eines der drei geplanten Konzert in dieser Woche habe er nach derzeitigen Erkenntnissen nicht gehabt, berichteten die Behörden in Wien.

Pläne wurden in letzter Minute bekannt

Die Polizei hatte am Mittwoch, keine 48 Stunden vor dem ersten Swift-Konzert, das Komplott für einen Anschlag auf die Veranstaltung aufgedeckt. Ein Hinweis auf die Pläne sei von einem ausländischen Geheimdienst gekommen.

Am Donnerstag hatte Österreichs Polizei mitgeteilt, dass sie nicht darauf bestanden habe, die Konzerte abzusagen. "Wir haben zu keinem Zeitpunkt darauf gedrängt, die Veranstaltung abzusagen", sagte Staatsschutzschef Haijawi-Pirchner. Innenminister Karner fügte hinzu, er habe aber volles Verständnis für die Entscheidung des Veranstalters.

Für Swift-Fans ist die Absage der drei Konzerte bitter: "Aufgrund der Bestätigung durch Regierungsbeamte über einen geplanten Terroranschlag im Ernst-Happel-Stadion haben wir keine andere Wahl, als die drei geplanten Shows zur Sicherheit aller abzusagen", teilte der Konzertveranstalter Barracuda Music kurz nach der Entscheidung mit. Ersatz ist nicht vorgesehen. Taylor Swift ist für weitere Konzerte in London gebucht.

"Swifties" reagieren enttäuscht - und verständnisvoll

Viele "Swifties" reagierten tief enttäuscht, zeigten aber auch Verständnis für die Absage. "Kann's nicht glauben", schrieb einer unter den Instagram-Beitrag von Barracuda Music mit der Absage. "Mein Herz ist gebrochen", schrieb jemand anderes. Viele Anhänger der Musikerin bezeichneten die Absage dennoch als richtige Entscheidung angesichts der offenbar doch sehr konkreten Terrorgefahr. (dpa)