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Platz 3 im Kamenzer Grill-Voting: Fleischerei Kretzschmar punktet auch mit Lausizzgriller

Ob besondere Würste, Dry Age Rind oder Fleischspieße in Buttermilch - Frank Rost von der traditionsreichen Fleischerei Kretzschmar in Kamenz wagt sich immer wieder an verrückte Ideen - vor allem für den Grill.

Von Ina Förster
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Kevin Harta-Roßmann hat gerade als Fleischfachverkäufer ausgelernt und gehört nun zum Team der Fleischerei Kretzschmar in Kamenz. Auch in der Filiale in Panschwitz-Kuckau ist er im Einsatz. Hier kommen die Grillprodukte ebenso gut an.
Kevin Harta-Roßmann hat gerade als Fleischfachverkäufer ausgelernt und gehört nun zum Team der Fleischerei Kretzschmar in Kamenz. Auch in der Filiale in Panschwitz-Kuckau ist er im Einsatz. Hier kommen die Grillprodukte ebenso gut an. © Matthias Schumann

Kamenz. "Eigentlich ist Grillzeit das ganze Jahr über!" Der das sagt, ist Fachmann auf dem Gebiet: Frank Rost, Inhaber der Fleischerei Kretzschmar in Kamenz und selbst bekennender Grill-Fan. Beim Grill-Voting von Sächsische.de im Kamenzer Gebiet holte er sich auch wegen des riesigen und besonderen Angebotes in seinen Läden den dritten Platz. Insgesamt nahmen 1.893 Leute an der Abstimmung teil. Sie konnten unter elf Leser-Vorschlägen auswählen.

In seinen beiden Geschäften an der Kamenzer Nordstraße und in Panschwitz-Kuckau finden die Kunden vieles, was das Griller-Herz höherschlagen lässt. Dank der Experimentierfreudigkeit des Fleischermeisters sind die Auslagen über die Sommermonate besonders reich gefüllt an Spezialitäten.

Lausizzgriller ganzjährig in aller Munde

Vor allem die Bratwürste stehen ganz oben in der Gunst der Kunden. Von Hausmacher Art über Gebrühte bis hin zur Wurst nach ungarischer Art reicht das Repertoire. "Letztere gibt es immer erst zum Ende der Woche, denn dann wird ja über den Sommer am meisten der Grill angeworfen", sagt Frank Rost.

Eine Bratwurst, die aber ganzjährig gehe, sei der Lausizzgriller. Dieser ist seit 2020 eingetragene Marke und der Renner auf vielen Partys. Die Seele dieser Wurst entstehe durch Gewürze wie Kümmel, Pfeffer, Paprika, Piment, Muskat und Kräuter, so Rost. Es werde ausschließlich Schweinefleisch verwendet, zu einem Drittel gut gewachsener Bauch und zu zwei Dritteln magere Schulter. Der Lausizzgriller stecke nicht klassisch im Naturdarm, sondern in einem Eiweißsaitling, der viel dünner und daher besonders zart ist und eben auch gut grillbar, erklären die Erfinder.

Gemeinsam mit Gastronom Manuel Terne entwickelte der Fleischer die Eigenmarke. Mit der besonderen Wurst gingen sie kurz vor Corona an den Start. Leider sei der Griller dann wegen der Lockdowns weitgehend ausgebremst worden. Mittlerweile schreibe er aber Erfolgsgeschichte.

Besondere Spezialität: Rindersteak aus dem Dry Ager

Doch nicht nur Bratwürste kommen auf Kamenzer Grills, sondern auch jede Menge Steaks. Auch hier ist Frank Rost innovativ. Schweinekamm werde zum Beispiel in verschiedenen Geschmacksrichtungen mariniert oder mit Frischkäse befüllt. "Aber auch schon mal mit Weißkraut", erzählt er. Ansonsten gibt es Grillzöpfe und Fackeln sowie leichtere Varianten von Hähnchenbrust oder Putensteaks. Die zarten, weil in Buttermilch eingelegten Fleischspieße seien ebenfalls heiß begehrt.

Von allem etwas und das frisch und aus regional produziertem Fleisch - so lautet die Devise von Fleischermeister Frank Rost, der vor allem für den Grill immer mal wieder etwas Neues ausprobiert.
Von allem etwas und das frisch und aus regional produziertem Fleisch - so lautet die Devise von Fleischermeister Frank Rost, der vor allem für den Grill immer mal wieder etwas Neues ausprobiert. © Matthias Schumann

Absolutes Highlight vom Meister selbst ist aber ein schönes abgehangenes Dry Age Rinderstück, das fünf bis sieben Wochen im Reifeschrank ruht. "Das ist etwas für Feinschmecker, aber auch Leute, die gern mal etwas Neues ausprobieren", sagt Frank Rost. Oft kämen auch Frauen, die "ein schönes Stück Fleisch" für ihren Mann einkaufen möchten.

Für die richtige Zubereitung gebe es mittlerweile gefühlt 1.000 Anleitungen im Internet. Er schwöre darauf, das Rindersteak eingeschweißt bei 58 Grad in Wasser zu garen und es anschließend von beiden Seiten jeweils zwei Minuten zu grillen.

Der Chef ist stolz auf sein Team

Rost ist seit 2017 Inhaber der Kamenzer Traditionsfleischerei Kretzschmar. Der Goldbacher ist seit 2009 Fleischermeister aus Überzeugung, lernte das Handwerk 1994 von der Pike auf bei der Fleischerei Augst aus Göda bei Bautzen. Von dort bezieht er heute auch noch das frisch geschlachtete Fleisch, das durchweg von regionalen Bauern stammt.

Mittlerweile sei er in Kamenz vollends angekommen, sagt Rost. Acht Leute gehören zu seinem Team, auf das er wahnsinnig stolz sei - egal ob hinter oder vor den Kulissen. "Ich habe riesiges Glück mit meinen Mitarbeitern, das kann man in der heutigen Zeit nicht genug wertschätzen." Und ein weiteres Lob geht an die treue Kundschaft, die auch seine Experimentierfreudigkeit mittrage.

Ein Tipp von Frank Rost zum Schluss: "Auch eine dicke Kamenzer Wurst schmeckt vom Grill einfach göttlich." Durch den dickeren Schweinsdarm sei sie bestens dafür geeignet. Auf dem Kamenzer Würstchenmarkt punktet die Fleischerei damit regelmäßig.