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Zweisprachig und christlich: Seit 30 Jahren betreibt das CSB Kitas

Elf Kitas in Trägerschaft des Christlich-Sozialen Bildungswerkes gibt es im Landkreis Bautzen. Wie das Konzept aussieht und warum es bisher gut aufgegangen ist.

Von Heike Garten
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Seit 30 Jahren betreibt das Christlich-Soziale Bildungswerk Kitas. Zu einer Dankeschön-Veranstaltung im Klostergarten in Panschwitz-Kuckau wurden Erzieherinnen und Erzieher von Mara, Syman und Luise mit Brot und Salz begrüßt.
Seit 30 Jahren betreibt das Christlich-Soziale Bildungswerk Kitas. Zu einer Dankeschön-Veranstaltung im Klostergarten in Panschwitz-Kuckau wurden Erzieherinnen und Erzieher von Mara, Syman und Luise mit Brot und Salz begrüßt. © Matthias Schumann

Panschwitz-Kuckau. Zur Begrüßung gibt es Brot und Salz, angeboten von Mädchen und Jungen in sorbischer Tracht. Sie grüßen in ihrer Muttersprache die Gäste einer Dankeschön-Veranstaltung des Christlich Sozialen Bildungswerkes (CSB) im Klostergarten Panschwitz-Kuckau. Oft kommt ein sorbischer Gruß zurück. Doch nicht in jedem Fall. Deutsch zu sprechen, ist genauso legitim. Genauso wie es in den zweisprachigen Kitas gehandhabt wird, die sich in Trägerschaft des CSB mit Sitz in Nebelschütz befinden.

Seit 30 Jahren gibt es Kindertagesstätten im Landkreis Bautzen, deren Träger das CSB ist. Aktuell sind es elf Kitas, in denen insgesamt knapp 1.500 Mädchen und Jungen betreut werden. „Von Bautzen an der Spree bis Wiednitz am See“, formuliert es CSB-Geschäftsführer Marko Klimann, der gleichzeitig ehrenamtlicher Bürgermeister von Crostwitz ist. Diese territoriale Breite zeigt, dass sich die Kitas nicht nur im sorbischen Siedlungsgebiet befinden müssen, wie eben die in Wiednitz. Sie ist die letzte, die im Jahr 2019 zur Familie der CSB-Kitas dazugekommen ist.

169 Erzieherinnen und Erzieher in CSB-Kitas

Gestartet ist das Projekt am 1. Juli 1994. Damals waren es die Kitas in Panschwitz-Kuckau, Ostro, Nebelschütz, Crostwitz, Piskowitz, Ralbitz und Schmerlitz. „Das war in dem Zuge, in dem viele kommunale Kitas an freie Träger übergeben wurden“, erklärt Marko Klimann. Danach folgten unter anderem Einrichtungen in Wittichenau, Kotten, Bautzen oder Königswartha. Das Netz wurde mit den Jahren immer größer, auch wenn einige wenige Einrichtungen aufgrund des Geburtenrückgangs schließen mussten. Von den jetzt elf Kitas sind fünf Integrationseinrichtungen. Insgesamt arbeiten 169 Erzieherinnen und Erzieher in diesen Kitas.

Das sind die nüchternen Zahlen und Fakten. Hinter all dem steckt die Arbeit der Mitarbeiter vor allem in den Kitas. „Es war und ist von Anfang an ein wichtiges Anliegen des CSB, etwas für Kinder und Jugendliche in der Region zu tun. Das sagt ja auch schon der Name: christlich-sozial“, so die Vorsitzende des Vereines, Maria Michalk. Das alles ist eingebettet in die Zweisprachigkeit, das Leben, die Sprache und die Kultur der Sorben. Und Kinder wie auch Mitarbeiter, deren Muttersprache nicht sorbisch ist, lernen die Sprache in den Einrichtungen. „Sorbe oder Christ zu sein, ist also keine Grundvoraussetzung, um in der Kita aufgenommen zu werden oder dort zu arbeiten“, erklärt Maria Michalk.

Kirchlicher Jahreskreis spielt eine große Rolle

Zur Dankeschönveranstaltung im Garten des Klosters St. Marienstern waren alle Mitarbeiter der Kitas, die Bürgermeister der jeweiligen Gemeinden, Partner wie der Kreissportbund oder das Witaj-Zentrum oder auch die Gründer des CSB eingeladen. „Es ist ein Dankeschön an alle, die sich jeden Tag darum bemühen, den Kindern die bestmögliche Fürsorge zukommen zu lassen. Die Erzieher leisten jeden Tag eine großartige Arbeit“, so Marko Klimann.

Eine dieser Erzieherinnen ist Daniela Kreuz. Sie ist seit dreieinhalb Jahren die Leiterin der Kita „Jan Skala – Bunte Steinchen“ in Nebelschütz. 75 Kinder im Alter von einem Jahr bis sechs Jahren werden dort betreut. „Es gibt ein pädagogisches Konzept, es werden Rahmenbedingungen gestellt. Unsere Arbeit richtet sich auch nach dem kirchlichen Jahreskreis“, sagt Daniela Kreuz. Das bedeutet, dass christliche Feiertage, das sorbische Brauchtum im Alltag der Kinder eine besondere Rolle spielen. In der Kita wird deutsch und sorbisch gesprochen.

Der CSB will auf dem Weg der Kinderbetreuung weitermachen, wie bisher. Schwierigkeiten, Personal zu finden, gebe es keine, berichtet CSB-Vereinschefin Maria Michalk.