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Kamenz: Hier entstehen 14 Mietwohnungen

In Cunnersdorf, einem Ortsteil von Kamenz, lässt ein Investor sieben Häuser mit 14 Wohnungen errichten. Wie groß diese sind, was die Miete kostet und ob schon alle vergeben sind.

Von Heike Garten
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Bauherr und Investor André Zarse schlägt den letzten Nagel in den Dachstuhl ein. Jetzt kann Richtfest für die ersten Häuser der neuen Wohnsiedlung Brunnenweg im Kamenzer Ortsteil Cunnersdorf gefeiert werden.
Bauherr und Investor André Zarse schlägt den letzten Nagel in den Dachstuhl ein. Jetzt kann Richtfest für die ersten Häuser der neuen Wohnsiedlung Brunnenweg im Kamenzer Ortsteil Cunnersdorf gefeiert werden. © Matthias Schumann

Kamenz. Es herrscht Feststimmung im Baugebiet am Rande des Dorfes Cunnersdorf, einem Ortsteil von Kamenz. Einwohner, Bauleute, Vertreter der Stadt und viele Interessierte haben sich eingefunden, um einen Blick in die ersten neuen Häuser des Wohngebietes Siedlung Brunnenweg zu werfen. Und sie wollen gemeinsam Richtfest für die ersten zwei Wohnhäuser feiern.

In dem neuen Baugebiet entstehen insgesamt sieben Häuser mit 14 Wohnungen. André Zarse investiert über seine Firma Imoza Wohnen in dieses ambitionierte Projekt rund 7,5 Millionen Euro. Der Familienvater lebt nicht in der Region. „Aber meine Frau stammt von hier, und ich fühle mich eng mit den Leuten hier verbunden“, sagt der Investor. Und er schiebt hinterher, dass ohne die Unterstützung durch seine Frau und viele andere Leute vor Ort die Umsetzung des Vorhabens nicht möglich wäre.

Blick auf zwei der Häuser im neuen Wohngebiet im Kamenzer Ortsteil Cunnersdorf, die fast fertig sind.
Blick auf zwei der Häuser im neuen Wohngebiet im Kamenzer Ortsteil Cunnersdorf, die fast fertig sind. © Matthias Schumann

Dieses gute Miteinander lobt auch der Kamenzer Oberbürgermeister Roland Dantz (parteilos). Es sei nicht selbstverständlich, dass in Rekordzeit Planung, Genehmigung und dann auch der Bau über die Bühne gehen. „Kamenz öffnet die Tore weit für Bauwillige, fragt, wo die Stadt ihnen helfen kann“, so der OB. Er betont auch, dass die neue Siedlung wichtig für die Ortsentwicklung von Cunnersdorf sei.

Und Zarses Vorhaben ist wirklich ambitioniert. Wo im Frühjahr 2024 noch grüne Wiese war, stehen jetzt die ersten Häuser, liegen die Bodenplatten für weitere. Die Kamenzer Firma DIW ist für den Tiefbau verantwortlich. Deren Chef Jörg Winkler freut sich, dass seine Leute, die sonst auch auf vielen Baustellen in anderen Regionen tätig sind, in diesem Fall nicht so weite Wege zurücklegen müssen. Er selbst ist zum Richtfest das erste Mal auf der Baustelle in Cunnersdorf. „Das ist ein gutes Zeichen, denn ich werde immer nur gerufen, wenn es irgendwo Probleme gibt“, sagt er.

Wohnungen sind 60 bis 150 Quadratmeter groß

Überhaupt klappe die Zusammenarbeit auf der Baustelle optimal. Das bestätigt auch Sven Huberg von Hanse-Haus. Von diesem Unternehmen werden die Fertighäuser errichtet, alles sehr großzügig und modern. Die Wohnungen haben eine Größe von 60 bis zu 150 Quadratmeter, sind also für Singles und Senioren genauso geeignet wie für Familien. Dabei gibt es Wohnungen, die über zwei Etagen gehen, und auch Häuser, in denen eine Wohnung im Erdgeschoss und die andere darüber liegt.

Interessenten können sich also entscheiden, welcher Zuschnitt für sie am besten passt. Zu jeder Wohnung gehören ein Carport mit Geräteschuppen und ein Garten. Außerdem gibt es einen Stellplatz mit Lademöglichkeit für E-Autos. Insgesamt ist das neue Wohngebiet etwa 8.200 Quadratmeter groß.

Investor legt Wert auf Nachhaltigkeit

André Zarse sagt, er habe es sich nicht nur zum Ziel gemacht, bezahlbaren Wohnraum für Familien zu schaffen, sondern er wolle mit den Häusern auch dem Gedanken der Nachhaltigkeit Rechnung tragen. „Alle Häuser werden so gedämmt, dass nur wenig Energie verloren geht“, erklärt er. Außerdem gibt es auf den Dächern Photovoltaik-Anlagen mit eigenem Speicher, geheizt wird über Wärmepumpen, alle Häuser verfügen über eine Zisterne und eine Kleinkläranlage. Außerdem seien die Wohnungen so geplant, dass bei der Be- und Entlüftung 98 Prozent der Wärme rückgewonnen werden können.

Bauleiter Thomas Uhl spricht den Richtspruch für eines der Häuser in der neuen Wohnsiedlung in Cunnersdorf.
Bauleiter Thomas Uhl spricht den Richtspruch für eines der Häuser in der neuen Wohnsiedlung in Cunnersdorf. © Matthias Schumann

Dazu kommt, dass die Häuser barrierefrei gebaut werden. Für Wohnungen im Obergeschoss kann bei Bedarf ein Treppenlift eingebaut werden. Für die Kinder entsteht ein Wasserspielplatz, der nicht nur von den Bewohnern der Siedlung genutzt werden kann, sondern von allen Cunnersdorfern. „Der Spielplatz befindet sich an der Stelle des ehemaligen Brunnens, und besonders die Wasser-Spielelemente sollen an den historischen Standort erinnern“, sagt André Zarse. Für diesen Teil des Vorhabens hat er Fördermittel bei der Leader-Region Dresdner Heidebogen beantragt. Unter dem Spielplatz befindet sich auch eine Zisterne, die für die Bewässerung der öffentlichen Bepflanzungen genutzt wird.

Und noch eine Besonderheit gibt es bei dem Projekt. Die Häuser beziehungsweise Wohnungen werden nicht verkauft, sondern vermietet. Das sei gerade für Menschen, die sich einen Kredit nicht leisten können, eine Option. Sven Huberg nennt einen Mietpreis von ungefähr 10 bis 14 Euro pro Quadratmeter.

Aktuell seien vier Wohnungen fest reserviert. Für andere hätten sich Interessenten gemeldet. „Es sind aber immer noch Wohnungen zu haben“, sagt der Investor. Die ersten sollen bereits im Dezember 2024 bezogen werden. Und dann geht es Schritt für Schritt weiter, bis alle Häuser fertig sind und Cunnersdorf seine neue Siedlung hat.