Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland
SZ + Kamenz

10 Millionen Euro für neue Kita: In Steina entsteht ein besonderes Haus für Kinder

Mit dem ersten Spatenstich hat in Steina jetzt der Bau einer Kita begonnen. Wie lange er dauern wird und was sich die Kinder im neuen Haus wünschen.

Von Heike Garten
 4 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Hauptakteure beim ersten Spatenstich für die neue Kita in Steina waren einige der Mädchen und Jungen selbst. Sie gingen mit Eifer an ihre Aufgabe.
Hauptakteure beim ersten Spatenstich für die neue Kita in Steina waren einige der Mädchen und Jungen selbst. Sie gingen mit Eifer an ihre Aufgabe. © Matthias Schumann

Steina. So viele Bauarbeiter auf einem Haufen sieht man selten. Gelbe Schutzhelme leuchten in der Sonne, und Spaten mit Luftballons stehen bereit. Zum ersten Spatenstich für eine neue Kindertagesstätte in Steina sind nicht nur die Mädchen und Jungen der Kita „Zwergenland“ gekommen, sondern auch viele Steinaer Bewohner. Sie alle wollen sich diesen besonderen Augenblick in der Geschichte des Ortes nicht entgehen lassen: Steina bekommt eine ganz neue, moderne Kita.

Ein solcher Neubau stand schon eine ganze Weile ganz oben auf der Wunschliste der Gemeinde. Das hat mehrere Gründe. Zum einen entspricht die jetzige Kindereinrichtung, die in der ehemaligen Schule untergebracht ist, nicht mehr den modernen Standards, erstreckt sich über drei Etagen und ist sehr verwinkelt. Außerdem gibt es ein zweites Gebäude, etwa 100 Meter entfernt, in dem ein Teil der Krippenkinder untergebracht ist. Schon vor knapp drei Jahren beschrieb Kita-Leiterin Maja Rosenberg die Situation bei der Betreuung der Kinder als äußerst schwierig.

Die Bautafel zeigt, wie die neue Kita in Steina aussehen wird.
Die Bautafel zeigt, wie die neue Kita in Steina aussehen wird. © Matthias Schumann

Eine große Hürde, um daran etwas zu verbessern, stellte lange Zeit die Finanzierung dar. Immerhin kostet der Neubau rund zehn Millionen Euro. Erleichterung herrschte dann bei den Verantwortlichen in Steina, als es Aussicht auf Förderung über die sogenannten Braunkohlegelder gab.

Vor fast genau einem Jahr überreichte Sachsens Staatssekretärin Barbara Meyer dann den Fördermittelbescheid. Damit war die Finanzierung gesichert. Knapp 9,5 Millionen Euro kommen aus dem Investitionsgesetz Kohleregionen. 250.000 Euro steuert der Freistaat bei. Die Gemeinde Steina selbst muss rund 750.000 Euro in das Projekt stecken. „Das kann sie auch“, erklärt Bürgermeister Sandro Bürger (CDU).

Ein Haus für Krippe, Kindergarten und Hort

Und wie wird nun der Ersatzbau für die Kita „Zwergenland“ aussehen? Geplant ist ein zweigeschossiger Bau mit Flachdach. Im Grunde sind es mehrere miteinander verbundene Gebäudeteile, die sich auch farblich unterscheiden werden. Die bauliche Aufteilung erlaubt es, die Bereiche Kindergarten, Krippe und Hort räumlich voneinander zu trennen.

Es entstehen Gruppenräume mit Sanitärbereichen, separate Hausaufgabenzimmer für die Hortkinder und mehrere Funktionsräume. Dazu kommen Kinder- und Vesperküche, eine kleine Werkstatt, ein Computerraum sowie Sport-, Kreativ-, Entspannungs- und Therapiezimmer. Letztere sind wichtig, weil Kinder mit einem speziellen Förderbedarf in der Kita integriert und ihnen besondere Hilfsangebote unterbreitet werden sollen.

Zumindest im Kleinen stehen die Baufahrzeuge schon bereit.
Zumindest im Kleinen stehen die Baufahrzeuge schon bereit. © Matthias Schumann

Als ein besonderes Highlight sehen die Mitarbeiter der Kita die geplante Dachterrasse. Sie wollen gemeinsam überlegen, wie sie diese gestalten, auf jeden Fall mit viel Grün. Außerdem wird es einen großen Spielplatz geben. In diesem Zusammenhang kommt eine Möhrenrutsche ins Spiel. Eine solche haben sich nämlich die Kinder gewünscht und dazu auch Bilder gemalt.

Eins davon hängt jetzt im Büro von Staatssekretärin Barbara Meyer. „Da habe ich immer einen Blick drauf und weiß, wie dringend die Angelegenheit in Steina ist“, sagt sie. Ob allerdings der Wunsch der Kinder nach einer Schaukel mit Looping in Erfüllung gehen kann, da ist sie sich nicht so sicher.

Ende 2026 soll die neue Kita in Steina fertig sein

Drei Jahre haben die Planungen für die neue Kita in Steina gedauert. Jetzt im Sommer 2024 also der erste Spatenstich. Jens Schuster, Geschäftsführer des Planungsbüros AIB in Bautzen, weiß, wie es weitergeht. Die Bauanlaufberatung hat bereits stattgefunden. „Wir gehen davon aus, dass im September der Rohbau startet, dann ist die Bodenplatte gegossen“, sagt Schuster. Läuft alles nach Plan und spielt das Wetter mit, könnte im Frühjahr 2025 Richtfest gefeiert werden. Mit einer Fertigstellung des Neubaus rechnen alle Verantwortlichen Ende 2026.

Die Spaten für den ersten Spatenstich.
Die Spaten für den ersten Spatenstich. © Matthias Schumann

Beim ersten Spatenstich legten 15 Mädchen und Jungen aus der Kita selbst mit Hand an. Mit kleinen Schaufeln beförderten sie Sand von einem Haufen auf den nächsten und hatten mächtig viel Spaß dabei. Sie machten auch noch weiter, als der offizielle Akt längst beendet war.

Künftig können sie beobachten, ob die richtigen Bauarbeiter mit genauso viel Elan bei der Sache sind. Denn der Bauplatz unterhalb des Sportplatzes liegt nicht weit von ihrer jetzigen Kita entfernt. Und so wird es sicher so manchen Spaziergang zur Baustelle geben. Was ist schon interessanter, als große Bagger und andere Baumaschinen zu beobachten? Ob die jetzigen Kindergartenkinder noch den Umzug in die neue Kita erleben, ist eher fraglich. Die meisten von ihnen werden dann schon die Schule besuchen - und vielleicht als Hortkinder in den Neubau ziehen.