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Kamenz: Tafel an Lessing-Gedenkstätte mit Hakenkreuz beschmiert

In der Nacht zu Mittwoch verunstalteten Unbekannte mit grüner Farbe mehrere Hauswände und Objekte in der Kamenzer Altstadt. Das Entsetzen ist groß.

Von Ina Förster
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Unbekannte haben in der Nacht zu Mittwoch jede Menge Objekte, Hauswände und auch die Tafel an der Lessing-Gedenkstätte in Kamenz beschmiert.
Unbekannte haben in der Nacht zu Mittwoch jede Menge Objekte, Hauswände und auch die Tafel an der Lessing-Gedenkstätte in Kamenz beschmiert. © Ina Förster

Kamenz. Die Anzeige ist raus, das Entsetzen groß in Kamenz: Unbekannte beschmierten in der Nacht zu Mittwoch, dem 18. September 2024, gleich mehrere Hauswände sowie Objekte in der Altstadt mit der selben grünen Farbe mit Sprüchen. Betroffen sind auch die Wort-Skulpturen "800 Jahre Kamenz" unterhalb des Roten Turmes sowie die Friedhofsmauer bei St. Marien und diverse öffentliche Beleuchtung.

Am schwersten aber wiegt das Hakenkreuz an der Bronzetafel der Lessing-Gedenkstätte am Lessinggäßchen. Ein Mitarbeiter des Lessingmuseums meldete den Vorfall umgehend an Ordnungsamt und Polizei. Mittlerweile wurde das Hakenkreuz mit einer Speziallösung entfernt.

Auch im Rathaus ist man verärgert: "Es ist klar, dass wir uns über jede Schmiererei, egal ob an einer Mauer oder Fassade, ärgern und dass wir dies auch nicht wollen. Jene, die hier offensichtlich im Dunkeln durch die Stadt gezogen sind, scheint dies nicht zu berühren", so Oberbürgermeister Roland Dantz (parteilos).

Die Wort-Skulpturen zum 800. Stadtjubiläum Kamenz waren lange von Schmierereien verschont geblieben - bis zum 18. September 2024.
Die Wort-Skulpturen zum 800. Stadtjubiläum Kamenz waren lange von Schmierereien verschont geblieben - bis zum 18. September 2024. © Ina Förster

"Besonders empörend ist, dass ein Hakenkreuz auf die Tafel zur Erinnerung an das Geburtshaus unseres großen Sohnes geschmiert wurde", ärgert sich der OB. Es sei nicht nur eine Beleidigung und Unverschämtheit, sondern viele fragen sich darüber hinaus: Was sind das eigentlich für Typen, die dies tun?

Auch die Mauer des historischen Friedhofes St. Marien wurde verschandelt.
Auch die Mauer des historischen Friedhofes St. Marien wurde verschandelt. © Ina Förster

Es sei klar, dass man die Dinge nicht einfach so stehen lasse. Da müssten Handwerker ran, die Flächen gereinigt werden. Das koste Steuergeld. Und jeder, der einen Hinweis geben kann, um die Verursacher zur Verantwortung zu ziehen, sei aufgerufen, dies zu tun. "Das Schmieren und Verbreiten von Hakenkreuzen ist auch kein Dummejungenstreich", so der Oberbürgermeister.

"Keine unserer Bürgerinnen und keiner unserer Bürger, die die Stadt mit aufgebaut und so liebenswürdig gestaltet haben, hat es verdient, dass sich hier Vandalismus und Zerstörungswut breitmachen", sagt Roland Dantz.

Polizeibeamte des örtlichen Reviers dokumentierten die Schmiererei und veranlassten die Reinigung. Der Sachschaden beläuft sich auf rund 500 Euro. Der Staatsschutz übernahm die weiteren Ermittlungen.