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Kamenz bekommt einen neuen Hort

Neben der Westlausitzschule an der Macherstraße wird ein Neubau für die Ganztagsbetreuung errichtet. Das Geld dafür ist nun da.

Von Ina Förster
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Große Freude an der Westlausitzschule in Kamenz: Die Förderschule bekommt einen Hortneubau. Hortleiterin Katja Förster (Mitte) und Schulleiterin Eve Pannasch nahmen am Dienstag den Fördermittelscheck zusammen mit AWO-Chef Marcus Beier entgegen.
Große Freude an der Westlausitzschule in Kamenz: Die Förderschule bekommt einen Hortneubau. Hortleiterin Katja Förster (Mitte) und Schulleiterin Eve Pannasch nahmen am Dienstag den Fördermittelscheck zusammen mit AWO-Chef Marcus Beier entgegen. © Matthias Schumann

Kamenz. Die Stadt Kamenz bekommt einen neuen, hochmodernen Hort. Mitte 2027 soll er fertig sein. Darüber freut sich besonders die Westlausitzschule an der Macherstraße. Aktuell lernen in der Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen 215 Schülerinnen und Schüler in 17 Klassen. Und diese profitieren künftig von dem besonderen Ganztagsangebot, das in der Region seinesgleichen suchen wird.

Wilfried Kühner, Amtschef im sächsischen Kultusministerium, überreichte am Dienstag, 27. August 2024, aber erst einmal einen Scheck über 2,9 Millionen Euro Fördermittel für den Hortneubau. Das sind 60 Prozent der Gesamtbaukosten von 4,8 Millionen Euro. Der Rest muss als Eigenmittel aufgebracht werden. Träger der Einrichtung "Hort Kami Kids" ist der Kreisverband Lausitz der Arbeiterwohlfahrt (Awo), der nun auch als Bauherr fungiert. Der Landkreis Bautzen stellt das benötigte Grundstück über einen Erbbaurechtsvertrag zur Verfügung.

Hortneubau wird mit viel Holz und Glas errichtet

Zur Übergabe des Schecks wurde das Projekt schon einmal präsentiert. Direkt neben der Förderschule soll ein eingeschossiges Gebäude mit einem großen Spielgarten entstehen. "Jahrelang hatten wir einen Hortneubau bereits im Fokus, denn die Bedingungen direkt in der Schule sind mehr als beengt", sagt Marcus Beier, Geschäftsführer des Awo-Kreisverbands Lausitz. Gerade einmal vier Gruppenräume stehen dem Hort dort zur Verfügung. Bei vielem habe man improvisieren müssen, sagt Beier. Auch, weil die Schülerzahlen stetig stiegen.

Aus diesem Grund wird nun mehr als großzügig geplant. "Und wir legen vor allem auch Wert auf Nachhaltigkeit", erklärt Beier. Dazu werde man zwar ein paar Euro mehr in die Hand nehmen müssen, aber das Ganze werde sich in den nächsten Jahren mit Sicherheit auszahlen. Für den Bau sollen viel Glas und moderne Vollholzwandplatten verwendet werden, die neben einem guten Klima auch energetische Vorteile bringen sollen. Diese Holzbauweise sei wartungsarm und habe sehr gute Dämmeigenschaften. Der Neubau werde auch optisch einzigartig im weiteren Umkreis sein.

Bessere Ganztagsbetreuung und mehr Plätze

Mit dem neuen Hortgebäude sollen sowohl 70 bestehende Betreuungsplätze erhalten, als auch 13 zusätzliche Plätze geschaffen werden. Neben der erweiterten Kapazität stehe vor allem die qualitative Verbesserung der Ganztagsbetreuung im Mittelpunkt.

"Wir bekommen optimale Möglichkeiten", freut sich Hortleiterin Katja Förster schon mit ihrem fünfköpfigen Team. Neben fünf großen Gruppenräumen, extra Schlafräumen und einer großen Ausgabeküche mit Speisesaal wird es unter anderem eine Kreativwerkstatt sowie einen Raum der Sinne geben. Und einen besonderen Spielgarten, von dem große Teile überdacht werden - ähnlich eines Wintergartens. "Wir können so eine viel bessere Elternarbeit anbieten. Haben Platz, um uns zu treffen und zu feiern", sagt Förster.

Zum weiteren Ausbau ganztägiger Bildungs- und Betreuungsangebote in Grund- und Förderschulen sowie Horten hatte das sächsische Kabinett bereits Ende September 2023 die Förderrichtlinie "Ganztagsinvestitionen" verabschiedet. Das Förderprogramm stellt 148 Millionen Euro für Städte, Gemeinden, Landkreise sowie freie Träger von Grund- und Förderschulen bereit. Auch Träger von Horten waren antragsberechtigt.

Nur wenige Wochen nach Antragsschluss sind bereits 44 Investitionsvorhaben an Grund- und Förderschulen sowie Horten in Höhe von rund 90 Millionen Euro bewilligt worden. Das entspreche einem Anteil von 61 Prozent der verfügbaren Mittel, heißt es aus dem Kultusministerium. Auch Kamenz ist darunter.

Kreis Bautzen verzeichnet Wartelisten für Hortplätze

Wann es mit dem Neubau losgeht, steht noch nicht ganz fest. Da sich auf dem Gelände früher Altbauten der Offiziershochschule befanden, muss zum Beispiel erst einmal geklärt werden, inwieweit es noch Altlasten gibt.

"Der Neubau des Hortes ist ein entscheidender Schritt, um dem wachsenden Bedarf an spezifischen Betreuungsangeboten gerecht zu werden. Die bestehenden Angebote im Landkreis Bautzen sind bereits stark ausgelastet, und es gibt Wartelisten für Hortplätze. Mit dem neuen Hort wird ein auf die Bedürfnisse der Kinder abgestimmtes Förder- und Betreuungsangebot ermöglicht“, sagt Jörg Szewczyk, Erster Beigeordneter des Landkreises Bautzen.

Das neue Angebot in Kamenz richte sich in erster Linie an die Schülerinnen und Schüler der Westlausitzschule, stehe aber auch Förderschülern des Förderzentrums "Schule am Lutherpark" in Bischofswerda zur Verfügung. Der Landkreis Bautzen ist Träger beider Schulen.