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Der Knacker, der auf den Grill darf

Normale Knacker gehören nicht auf den Rost. Ein Kamenzer hat jetzt einen kreiert, der bedenkenlos gegrillt werden kann. Und er hat noch mehr Ideen.

Von Reiner Hanke
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Grillexperte Manuel Terne (l.) und sein Kompagnon Thomas Wolf haben den Grill im Kamenzer Stadion angeworfen. Dort bruzzeln schon die neuen "Lausizzknacker".
Grillexperte Manuel Terne (l.) und sein Kompagnon Thomas Wolf haben den Grill im Kamenzer Stadion angeworfen. Dort bruzzeln schon die neuen "Lausizzknacker". © SZ/Reiner Hanke

Kamenz. Es sieht aus wie eine Bratwurst, ist aber keine. Es ist die neuste Kreation aus der Welt der Würste des Kamenzer Gastronomen Manuel Terne in Gemeinschaftsarbeit mit Fleischermeister Frank Rost.

Beide sind in Kamenz und Umgebung bereits für den „Lausizz-Griller“ bekannt, der mit dem doppelten „z“. Das ist inzwischen ein geschützter Markenname. „Wir haben uns das eintragen lassen“, sagt Manuel Terne. Mit der besonderen Wurst gingen die Erfinder kurz vor Corona an den Start.

Leider sei der Griller dann wegen der Lockdowns weitgehend ausgebremst worden. Seine Zwei-Mann-Firma, die er mit seinem Kompagnon und Grillmeister Thomas Wolf betreibt, habe ohne Feste und Feiern durch mehrere Corona-Wellen und Zwangspausen richtig auf dem Schlauch gestanden.

In der Corona-Zwangspause mit Ideen "durchgewurstelt"

In der Not habe er gemeinsam mit einem Kamenzer griechischen Restaurant einen Lieferdienst aufgebaut, erzählt Terne. Davon hätten letztlich beide von den Corona-Auflagen betroffenen Gastronomen profitieren können. Die monatelange Grill-Pause hätte er sonst finanziell nicht überleben können, sagt Terne. „Wir haben uns im wahrsten Sinne des Wortes durchgewurstelt.

Beim Kamenzer Einkaufssonntag kam die neue Spezialität von Erfinder Manuel Terne (l.) schon gut an.
Beim Kamenzer Einkaufssonntag kam die neue Spezialität von Erfinder Manuel Terne (l.) schon gut an. © Anne Hasselbach

Die Zwangspause für seine kleine Firma, den MT Grillservice, nutzte er auch, um über weitere Spezialitäten nachzudenken. Es soll nun eine ganze Produktlinie unter dem Namen „Lausizz“ werden. Die Lausizz-Knacker liegen bei Manuel Terne bereits auf dem Rost. „Viele Leute grillen sich doch gern mal Knacker“, sagt der Fachmann.

Das sollte man aber nicht, warnt er, ebenso wenig wie andere gepökelte oder geräucherte Ware. Denn das Nitrit im Pökelsalz reagiere bei hohen Temperaturen mit den Proteinen der Wurst. So entstehen Substanzen, die krebserregend sein können.

Er habe sich nun überlegt, wie sich das umgehen lässt, und gemeinsam mit Frank Rost spezielle Grill-Knacker hergestellt. Die gibt es als Rohwurst und gebrüht. Dann unterscheiden sie sich in der Farbe besonders stark von der geräucherten Pökel-Variante.

Die Knacker nach dem Rezept von Manuel Terne werden ohne Nitritpökelsalz hergestellt und sind ungeräuchert. Stattdessen sorgt das Grillaroma für den Geschmack, wie ein Biss in die Spezialität beweist, die herzhaft gewürzt ist. „Es soll nicht wie jeder Knacker schmecken.“ Über die Mischung wolle er nicht zu viel verraten – Kümmel und Majoran seien auf jeden Fall dran. „Diese Knacker können ohne Bedenken auf den Grill“, sagt Manuel Terne.

Neue Spezialität auf dem Grillspieß geplant

Er habe bereits als 13-Jähriger angefangen, Bratwürste zu stopfen, erzählt der Kamenzer. Die Begeisterung dafür und fürs Experimentieren mit Gewürzen sei ihm wohl in die Wiege gelegt worden und halte bis heute an. Das Nonplusultra sei nun der „Lausizzgriller“, flankiert vom neuesten Knacker. Aber er habe schon die nächsten Ideen, um die Marke weiterzuentwickeln.

Dabei gehe es unter anderem um eine Spezialität auf Spießen. Die teste er derzeit. Wann sie auf den Markt kommt, könne er noch nicht so genau sagen, noch im Herbst oder erst im Frühjahr. Es hänge auch davon ab, wie das Geschäft läuft. Noch brumme es. Allerdings würden Veranstalter wegen der Corona-Auflagen schon wieder Events absagen. Es blieben noch Familien- und Betriebsfeiern.

Gern würde er in Kamenz mit Partnern noch mehr Veranstaltungen auf die Beine stellen, um Leben in die Stadt zu bringen, sagt Terne. Zum Beispiel am Malzhaus, einmal im Monat, mit wechselnder Musik, um verschiedene Gruppen anzusprechen. Vielleicht ja im kommenden Jahr. Die Kamenzer dürfen gespannt sein.