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Kamenz: So geht's jetzt weiter Richtung Stadtjubiläum

Mit einer Fete auf dem Markt wurde der Countdown bis zum Festjahr 2025 gestartet. Was nun als Nächstes passiert und welche wichtige Frage noch offen ist.

Von Reiner Hanke
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Sieglinde Kernchen, Leiterin der Bao-Schulungszentren, und Projektleiter René Gumprich haben derzeit die Verantwortung für ein besonderes Projekt - einen schwergewichtigen Schriftzug mit dicker 800 fürs Kamenzer Stadtjubiläum.
Sieglinde Kernchen, Leiterin der Bao-Schulungszentren, und Projektleiter René Gumprich haben derzeit die Verantwortung für ein besonderes Projekt - einen schwergewichtigen Schriftzug mit dicker 800 fürs Kamenzer Stadtjubiläum. © Matthias Schumann

Kamenz. Noch sind zwei Jahre Zeit bis zum 800-jährigen Kamenzer Stadtjubiläum 2025. Aber eine gewaltige 800 ist schon in Arbeit. Die entsteht gerade beim Weiterbildungsunternehmen bao in Kamenz - und soll ein Hingucker werden.

Mehr als 46 Quadratmeter an dicken Spanplatten wurden dafür in der Acht und den zwei Nullen schon verbaut. Zwei Meter sind die Ziffern hoch, über 60 Zentimeter tief und insgesamt bestimmt fast eine halbe Tonne schwer. Aber das ist noch nicht alles. Zu der Riesen-Zahl kommt noch ein Schriftzug in derselben Größe, sodass auf rund 15 Metern Länge "800 Jahre Kamenz" zu lesen sein wird. Dafür haben Projektteilnehmer mehrere Wochen gesägt, geschraubt, geklebt.

Und der Riesen-Schriftzug werde dann im kommenden Jahr natürlich auch nicht einfach so hingestellt, sondern mit Sicherheit von einer Aktion begleitet, sagt Stadtsprecher Thomas Käppler. Das wäre also wieder ein kleiner Höhepunkt auf dem Weg zum großen Fest.

Riesen-Schriftzug wird durch Kamenz wandern

Mit der Riesen-800 haben Kamenzer wie Besucher der Stadt das kommende Jubiläum dann immer im Blick. Oder besser ∞00. Denn die 8 soll liegen - als Symbol der Unendlichkeit, schließlich sei ein Jubiläum nicht das Ende. Die Stadtgeschichte werde ja fortgeschrieben. Und Rot als Kamenzer Stadtfarbe sollte in dem Schriftzug auf jeden Fall eine Rolle spielen, regt Oberbürgermeister Roland Dantz (parteilos) an.

Der Schriftzug soll nicht stationär für zwei Jahre an einer Stelle verharren, sondern wandern. Dabei wird auch an die Ortsteile gedacht, die 2025 ebenfalls ihr 800-Jähriges feiern. Sie sind wie Kamenz in einem denkwürdigen Papier vom 19. Mai 1225 benannt. Das wird auch gern als Gründungsurkunde bezeichnet und betrifft zugleich zwölf inzwischen zu Kamenz gehörenden Orte von B wie Biehla bis Z wie Zschornau.

Noch kein fertiger Veranstaltungsplan für 2023

Bereits im Oktober hatte die Stadt den Countdown mit einem Fest in ausgelassener Stimmung gestartet. Seitdem ist auf einer Digital-Anzeige über der Rathaustür zu sehen, wie viele Tage es bis zum Beginn des Jubiläumsjahres noch sind. Aber wie geht es nun weiter?

Ohne das eigentliche Festjahr vorwegzunehmen, soll es auf dem Weg dorthin ein paar Ereignisse geben, die das kommende Jubiläum immer wieder in den Fokus rücken und auch dazu ermuntern, selbst mit in die Vorbereitungen einzusteigen. So sieht es die Stadtspitze.

Einen fertigen Veranstaltungsplan für das kommende Jahr gibt es aber noch nicht. Das werde auch Sache des Koordinators sein, der für die Vorbereitung des Festjahres eingestellt werden soll, – gemeinsam mit dem Festkomitee, mit der Stadtverwaltung. Den Auftakt wird der Neujahrsempfang Anfang Februar machen, kündigt OB Dantz an. Er soll im Zeichen des Jubiläums stehen und thematisch außerdem die Wirtschaft in den Mittelpunkt rücken.

Koordinator fürs Jubiläum wird noch gesucht

Der Projekt-Koordinator ist allerdings noch nicht gefunden. Derzeit läuft die Ausschreibung. Ein solcher Manager werde gebraucht, ist man im Rathaus überzeugt. Er soll Festkomitee, Vereine, Arbeitsgruppen, Stadtrat und Verwaltung unterstützen und Vorschläge bündeln.

Ein paar Hinweise kamen bereits nach dem Countdown-Fest. Bei solchen Veranstaltungen sollte auch an Angebote für Kinder gedacht werden – die seien ein wenig zu kurz gekommen. Denn viele Kamenzer kämen zu solchen Festen in Familie. Auch wäre ein Pfand- oder Mehrwegsystem beim Catering sinnvoll.

Für den OB ist jetzt die spannende Frage: „Finden wir einen begeisterungsfähigen Menschen, der in der Lage ist, mit allen Akteuren das Fest weiter vorzubereiten?“

Fürs Festjahr werden zwei Varianten diskutiert

Allerdings ist noch unklar, zu welchem Termin überhaupt richtig gefeiert wird. Mit der Urkunde der ersten Erwähnung schwebt auch ein Datum im Raum für den möglichen Zeitpunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten im Frühjahr 2025. Aber eine Entscheidung ist in diesem wichtigen Punkt noch nicht endgültig gefallen.

Dafür gibt es momentan zwei Varianten, die diskutiert werden: So könnte die Stadt entweder um den 19. Mai herum einen Höhepunkt setzen und für Mitte September abschließend ein Festwochenende mit großem Umzug organisieren. Oder das Jubiläum würde auf den Mai konzentriert. Damit würde sich die Stadt an zurückliegenden Jubiläen orientieren. Für die Mai-September-Variante spreche, dass so ein schöner Bogen, ein Rahmen für das Festjahr, entstehen würde, so Dantz. Er neige aber dennoch zur Konzentration auf den Mai.

Hintergrund sind wohl auch Informationen, dass 2025 im September in Bautzen möglicherweise der Tag der Sachsen stattfinden könnte – es gebe wohl Überlegungen in diese Richtung. Zu beachten ist außerdem, dass 2025 Bundestagswahlen und in Kamenz auch die Oberbürgermeisterwahl stattfinden. Das alles muss mit einkalkuliert werden.