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Großröhrsdorf gedenkt Brand der Stadtkirche vor einem Jahr

Die Kirchengemeinde Großröhrsdorf gedachte der Zerstörung ihrer Stadtkirche und blickte hoffnungsvoll in die Zukunft. Das Gedenken soll Hoffnung und Segen für kommende Zeiten bringen.

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Ein Notdach bedeckt das Kirchenschiff der beschädigten Stadtkirche Großröhrsdorf.
Ein Notdach bedeckt das Kirchenschiff der beschädigten Stadtkirche Großröhrsdorf. © archivfoto: dpa/Sebastian Kahnert

Dresden/Großröhrsdorf. Die Kirchengemeinde in Großröhrsdorf im Landkreis Bautzen hat am Sonntag an den verheerenden Brand der protestantischen Stadtkirche vor einem Jahr gedacht. "Der Gedenkgottesdienst war eine große Ermutigung", sagte der Pfarrer der evangelischen Kirchgemeinde Stefan Schwarzenberg. Insgesamt hätten 154 Menschen teilgenommen. Allerdings musste die Veranstaltung aufgrund von Regen in das Gemeindehaus verlegt werden. Ursprünglich war ein Gottesdienst unter freiem Himmel geplant.

Laut Thilo Daniel vom Landeskirchenamt in Dresden war es "ein wichtiger Tag, um zurückzuschauen, Trauer und Dankbarkeit auszudrücken, aber auch um Gottes Segen für die kommenden Entscheidungen zu erbitten".

Blick in den beräumten Innenraum der ausgebrannte Stadtkirche von Großröhrsdorf.
Blick in den beräumten Innenraum der ausgebrannte Stadtkirche von Großröhrsdorf. © Kirchgemeinde Großröhrsdorf

Das spätbarocke Gotteshaus war in der Nacht zum 4. August 2023 durch Brandstiftung zerstört worden. Ein Drittel des seit dem 18. Jahrhundert weithin sichtbaren Turms stürzte ein, die Flammen vernichteten die Innenausstattung, auch historische Kunstschätze und Architektur – vom Kirchenschiff blieben nur die Außenmauern übrig.

Eine Woche später wurde ein Vater mit Bezug zu der Kirchgemeinde und dem Ort als Tatverdächtiger gefasst. Das Landgericht Görlitz verurteilte ihn wegen schwerer Brandstiftung zu neun Jahren Freiheitsstrafe, es läuft eine Revision. Die Strafkammer war überzeugt, dass der Mann aus Frust über seine familiäre Situation handelte – und einen Schaden von rund 32 Millionen Euro verursachte.

Noch im August 2023 fiel die Entscheidung, an selber Stelle ein neues Gotteshaus zu errichten – möglichst unter Einbeziehung der historischen Reste. (dpa)