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Kamenz: Vier Freunde eröffnen einen neuen Club

Im ehemaligen Bowlingcenter am Garnisonsplatz gibt es jetzt den Szeneclub "Nachtwerk". Das sind die ersten Veranstaltungen.

Von Ina Förster
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Die Kamenzer "Nachtwerk"-Crew: Mario Stoy, Rico Scheil, René Tschampel und Nick Hartmann (v.l.). Die Vier sind gute Freunde und wagen jetzt ihr erstes gemeinsames Projekt im ehemaligen Bowlingcenter am Garnisonsplatz.
Die Kamenzer "Nachtwerk"-Crew: Mario Stoy, Rico Scheil, René Tschampel und Nick Hartmann (v.l.). Die Vier sind gute Freunde und wagen jetzt ihr erstes gemeinsames Projekt im ehemaligen Bowlingcenter am Garnisonsplatz. © Matthias Schumann

Kamenz. Anpacken, nicht immer nur meckern! Das wollen die vier Freunde Nick Hartmann, Mario Stoy, Rico Scheil und René Tschampel. Weil in Kamenz nicht so viel los ist, haben sie nun den Szeneclub "Nachtwerk" aus dem Boden gestampft. Auf einem bekannten Areal, mit frischen Ideen und völlig neu ins Szene gesetzt, legen sie ab 16. Dezember im leer stehenden Bowlingcenter am Kamenzer Garnisonsplatz los. Dann heißt es hier zwei Nächte lang "Opening Weekend" mit DJs, Cocktails und ein paar Show-Acts. "Wir sind aufgeregt, aber das wird gut", freut sich Nick Hartmann.

Erst seit letztem Sonntag haben sie den Schlüssel für das Objekt - und sofort eine Zehn-Stunden-Schicht eingelegt. "Als andere um den Adventskranz saßen, haben wir unsere Licht-Traversen aufgebaut", erzählt Rico Scheil. Schöner könnte die Vorweihnachtszeit für sie aber nicht sein - und das meinen sie durchaus ernst.

Die Vier kommen allesamt aus der Eventbranche, sie sind DJ, Eventmanager und Veranstaltungstechniker mit eigener Firma. Sie bringen Erfahrungen aus unterschiedlichen Bereichen mit und ergänzen sich so. Doch wie kommen sie zu diesem Objekt?

Die Bowlingbahn bleibt geschlossen

"Besitzer Lars Juschten hat uns angesprochen, und wir finden die Location von der Lage und der Größe her geeignet", sagt Hartmann. Die Räume könnten individuell vergrößert oder verkleinert werden. Das komme den verschiedenen Veranstaltungsformen entgegen. Von Themen-Partys über Kabarett, Livemusik bis zu größeren Veranstaltungen mit Essen sei alles möglich. Auch eine Bar gibt es bereits und die sanitären Anlagen.

Das gesamte Areal steht aktuell zum Verkauf. Juschten betrieb hier jahrelang sein Bowlingcenter, es war in Kamenz ein gut frequentierter Anlaufpunkt in Sachen Freizeitgestaltung. Seit Mai ist es geschlossen.

Doch die vier Freunde wollen sich deutlich von der bisherigen Nutzung abgrenzen. "Wir führen die Bowlingbahn definitiv nicht weiter. Die Türen zu diesem Trakt bleiben weiterhin verschlossen", sagt Nick Hartmann.

Hoffnung auf guten Start rund um Weihnachten

Mit "Nachtwerk" gehen sie nun aber noch in diesem Jahr an den Start. "Wir wollten unbedingt noch vor Weihnachten öffnen, weil es jetzt einfach eine gute Zeit ist. Viele sind daheim über die Feiertage und zwischen den Jahren. Der Bedarf ist da", sagt Mario Stoy, der bereits zehn Jahre erfolgreich Veranstaltungen in Bautzen plante.

Und so findet zum Beispiel am 24. Dezember, ab 22 Uhr, "Heiliges Nachtwerk" statt, ein Abend für einsame Herzen, aber auch alle, die nach der beschaulichen Bescherung ein bisschen abfeiern wollen. "Ich denke, es wird auf Resonanz treffen", sagt Rico Scheil. Da die Vier noch keine eigene Familie haben, fällt es ihnen nicht schwer, an einem solchen Abend die Tore zu öffnen.

Auch vom 27. bis 30. Dezember können Neugierige allabendlich zu chilligen Barabenden ins neue "Nachtwerk" kommen. "Und am 31. Dezember laden wir zur Silvesternacht ein", sagt Nick Hartmann. Der Ticketvorverkauf läuft bereits. Weitere große Veranstaltungen zu Silvester wie in anderen Jahren seien aktuell in der Stadt nicht in Sicht. Dies spiele ihnen natürlich positiv in die Karten.

Betreiber planen vorerst Test für vier Monate

"Wir sehen uns ein bisschen als Alternative zur Discothek 'Herbert' in Kamenz, wo es eher die jüngere Jugend hinzieht, aber natürlich ist die auch bei uns herzlich willkommen. Es ist eben alles ein bisschen clubmäßiger", erklärt das "Nachtwerk"-Team. Der Plan für den kompletten Januar steht bereits. Vor allem die Sonnabende sind gut besetzt.

"Wir haben auch vor, unbekannten Künstlern ein Podium zu geben, DJs oder Livemusikern. Jeder, der etwas kann, spricht uns am besten einfach an", sagt René Tschampel. Vorerst wolle man das Ganze vier Monate testen. Auch, weil das Haus noch zum Verkauf steht und man nicht wisse, wie es künftig weitergeht. "Nach den ersten Wochen haben wir dann auch ein Gefühl, wohin die Reise geht", meint Nick Hartmann. Doch sie hoffen, in die richtige Richtung.