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Hoyerswerda

Wünsche zur Verkehrswende

Von Eisenach über Hoyerswerda nach Berlin ist aktuell eine Gruppe unterwegs. Das sind ihre Ziele.

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Ankunft der Fahrraddemo in Hoyerswerda und Begrüßung durch den Oberbürgermeister.
Ankunft der Fahrraddemo in Hoyerswerda und Begrüßung durch den Oberbürgermeister. © Foto: Angela Donath

Von Angela Donath

Hoyerswerda. Gut gelaunt und laut klingelnd kamen am Samstag gegen 16 Uhr die rund 30 Teilnehmer der Tour de Verkehrswende auf dem Hoyerswerdaer Marktplatz an. Gestartet war die 4. Auflage dieser Fahrrad-Demo bei strahlendem Sonnenschein im morgendlichen Dresden. Begleitet von Polizeifahrzeugen bewegte man sich auf der B 97 langsam in die Lausitz. Den Startschuss zur gesamten Tour gab es bereits eine Woche vorher in Eisenach. Über Jena, Gera, Zwickau, Chemnitz, Freiberg und Dresden führte der Weg der Fahrradenthusiasten nach Hoyerswerda. Das Motto „Mehr Rad fürs Land – sichere Wege und Mobilität für alle“ eint die Radler, die hier unterwegs sind.

Bereits lange vor Tourbeginn setzten sich die Organisatoren der Vereinigung Changing Cities aus Berlin mit den Kommunen, die als Etappenzielorte infrage kommen könnten, in Verbindung. In Hoyerswerda stießen sie auf offene Türen. Die Stadtverwaltung, der Marketingverein Familienregion Hoyerswerda, die Initiative MitMachStadt und weitere Sympathisanten unterstützten je nach Verantwortlichkeiten und Möglichkeit. So hatten es sich Marita und Dietmar Gatzlaff von der MitMachStadt nicht nehmen lassen, die Tour von Dresden nach Hoyerswerda zu begleiten. Hier wurden alle von Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh in Empfang genommen. „Sie sind in einer sehr fahrradbegeisterten Stadt“, sagte er. Belegen konnte er dies mit seinen Erfahrungen als früherer Globus-Chef. „Hoyerswerda lag beim Verkauf von Fahrrädern deutschlandweit immer an der Spitze, und das nicht nur, weil die hier auch nicht selten geklaut werden“, war zu erfahren. Brot und Salz und eine Begrüßung auf Sorbisch gab es von der Beauftragten für sorbische Angelegenheiten Diana Karbe.

Im Gegenzug überreichte Philipp Heintze, der Sprecher der Tour, den Vertretern der Stadtverwaltung ein symbolisches Ortseingangsschild aus Papier. Darauf konnten die Vertreter des Rathauses ihre Wünsche zur Verkehrswende festhalten. Zu lesen war: Umsetzung von Fahrradstraßen in Klein- und Mittelstädten, straßenbegleitende Radwege entlang der Bundesstraßen und der Begrenzung der Geschwindigkeit auf 30 km/h in den Innenstädten. Weitere Anregungen und die Forderung nach der angemessenen finanziellen Ausstattung für solche Vorhaben kamen später, nach einer spontanen Einladung zum Eis bei Schoko & Louise, in einer Gesprächsrunde im Kufa-Sommergarten hinzu. Danach ging es für die Teilnehmer ins Jahnstadion zu Dusche und Zeltaufbau, denn in der Stadt lockten die Mitsingenacht oder das Sommertheater in der KuFa.

Für den Sonntag war eigentlich Ruhetag in Hoyerswerda angesagt, doch es wurde zur geführten Radtour „Spur der Steine“ eingeladen. Einige der Sandsteinplastiken in den Wohngebieten waren durch die Initiative der MitMachStadt vor dem Besuch professionell gereinigt worden, schließlich zeigt man sich von seiner besten Seite, wenn Gäste kommen.

Wenn die fröhliche Fahrrad-Demo am kommenden Wochenende über die Etappenorte Cottbus, Eisenhüttenstadt, Frankfurt/Oder und Grünheide in Berlin ankommt, werden sie die Wünsche der Gastgeberstädte an das Bundesverkehrsministerium übergeben. Außerdem im Gepäck haben die Teilnehmer aber auch viele gute Eindrücke von ihrer Tour durch Thüringen, Sachsen und Brandenburg – und mit Sicherheit auch aus Hoyerswerda.