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Verkehrswacht will vielseitiger werden

Lautas Verkehrswacht hat einen Aktionstag organisiert und setzt sich neue, besondere Ziele.

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Fahrrad und Roller fahren will gelernt sein. Bei der Verkehrswacht in Lauta stand jüngst ein Aktionstag für Schüler im Mittelpunkt.
Fahrrad und Roller fahren will gelernt sein. Bei der Verkehrswacht in Lauta stand jüngst ein Aktionstag für Schüler im Mittelpunkt. © Foto: Silke Richter

Von Silke Richter

Lauta. Der Junge im Lautaer Verkehrsgarten ist begeistert: „Das habe ich ja so noch nie gesehen“, ruft er. Der Schüler zeigt auf Pflanzstäbe und fragt, ob das Tomaten seien. Wie sich herausstellt, wachsen im Verkehrsgarten Bohnen und andere Gewächse. Zudem tummeln sich viele Vögel in den Grünanlagen, die beste Bedingungen für Lebensräume bieten. Und genau diese Vielfalt und Einzigartigkeit im „Natur-Verkehrsgarten“ fasziniert den Jungen, der es kaum erwarten kann, in der Pause das Gelände zu erkunden. Es ist ein sehr positiver Nebeneffekt.

Unter den Vereinsmitgliedern ist an diesem Tag auch Moritz Domaschke. Der 16-Jährige ist mit seiner Schulausbildung gerade fertig geworden und könnte jetzt mit seinen Kumpels am Strand liegen. „Das ist mir aber gar nicht so wichtig. Ich mache die Arbeit bei der Verkehrswacht sehr gern. Es macht mir und meiner Familie Spaß dabei zu sein“, berichtet der 16-Jährige über sein Ehrenamt, bevor der Stationsbetrieb beginnt.

Unter dem Motto „Fahr Rad, aber sicher“ wartet jetzt Projektunterricht auf die beiden so genannten Flex-Klassen aus der Regenbogenschule in Senftenberg. Der Begriff steht für Flexibilität und symbolisiert nichts anderes, als dass die erste und zweite Klasse zusammengelegt wurden und alle Schüler gemeinsam lernen. Flexibilität war deshalb auch bei den Mitgliedern der Verkehrswacht gefragt, als der Aktionstag organisiert wurde. „Wir wissen ja nicht, wie weit die Kinder in ihrem jeweiligen Entwicklungsstand sind. Deshalb ermöglichen wir sowohl Parcours mit Rollern als auch mit Fahrrädern“, erklärt Marlies Junge.

Sechs verschiedene Stationen besuchen die vierzig Mädchen und Jungen. Im Verkehrsschilderwald werden die Kenntnisse der Kinder erfragt beziehungsweise erweitert. Beim Sehtest können eventuelle Auffälligkeiten festgestellt und die Eltern unterrichtet werden für den Fall, dass ein Besuch bei einem Augenarzt empfohlen wird. Auch der tote Winkel spielt an diesem Tag eine größere Rolle. Es gibt Antworten darauf, wo und in welchen Situationen dieses Ereignis auftritt und was es dabei für alle Verkehrsteilnehmer zu beachten gibt. Ein weiteres Thema ist die Sichtbarkeit im Straßenverkehr. So lernen die Mädchen und Jungen, dass passende Kleidung vor allem in der dunklen Jahreszeit sehr wichtig ist, um beispielsweise von Autofahrern gesehen werden zu können.

Bei der Absolvierung der verschiedenen Parcours auf dem Gelände im Lautaer Verkehrsgarten am Ortseingang aus Richtung Hoyerswerda stellt sich der eine oder andere Einstellungsfehler dar. Bei einigen Kindern sitzt der eigene Fahrradhelm nämlich nicht richtig. Marlies Junge hat da so einige wichtige Tipps: „Wichtig ist, dass er zum einen gut passt und dass er auch richtig eingestellt ist. Dazu gehört unter anderem, dass zwischen Gurt und Kinn nur ein Fingerbreit Platz sein sollte. Sonst sitzt der Helm zu locker.“

Zu guter Letzt wartet noch ein Training mit und bei der Ampelanlage, bevor auf dem Gelände eine längere Ruhepause einkehrt. Denn in den Sommerferien gibt es im Verkehrsgarten keine Angebote. Es sei denn, Familien möchten mit ihren Kindern Fahrrad fahren, dann wird das Gelände nach Absprache geöffnet.

Die Vorbereitungen für die nächsten Projekte der Lautaer Verkehrswacht laufen aber schon auf Hochtouren. Zum Beginn des neuen Schuljahres im August 2024 ist die Straßenerneuerung im Verkehrsgarten an der Straße der Freundschaft geplant. Die dafür benötigten Pflastersteine wurden bereits im vergangenen Jahr gespendet. Durch eine weitere, geplante Förderung möchte sich die Verkehrswacht Lauta einen weiteren Traum erfüllen und setzt als Verein ein weiteres Alleinstellungsmerkmal in der Region: Um die Kinder in Sachen Verkehrssicherheit noch besser unterrichten zu können, soll das Gelände einen Kreisverkehr und einen Zebrastreifen bekommen. Der Zeitpunkt für die Umsetzung steht noch nicht fest.