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Naturschützer beringen Lausitzer Jungstörche

Die Daten sollen Aufschluss über die Entwicklungen des Weißstorch-Bestandes bringen.

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Die jungen Störche bekommen je zwei Ringe, einen silbernen und einen gelben. Die Farben haben einen speziellen Grund.
Die jungen Störche bekommen je zwei Ringe, einen silbernen und einen gelben. Die Farben haben einen speziellen Grund. © Foto: Sophia Hauswald

Hoyerswerda. „Zwei Ringe für den Weißstorch“: Unter dem Motto stand kürzlich der Einsatz für Katrin Hoffmann und Stefan Meinert. Katrin Hoffmann ist Mitarbeiterin des Fördervereins Sächsische Vogelschutzwarte Neschwitz, Meinert ist an diesem Tag der Beringungshelfer. Mit einem Hubsteiger, den eine Bautzener Firma zur Verfügung gestellt hat, ging es hoch hinaus für die beiden.

Die Aktion hat Erfolg: Insgesamt konnten die beiden Naturschützer an diesem Tag 32 Jungstörche in 14 Ortschaften zwischen Wittichenau, Bautzen und Kamenz beringen. Die Route erstreckte sich dabei von Hoske, Sollschwitz, Deutschbaselitz, Nebelschütz und Zerna nach Caßlau, Quoos, Caminau und Oberuhna. Auch die Storchenhorste in Briesing, Doberschütz, Baruth, Wessel und Commerau/Königswartha haben sie besucht und sind vor Ort tätig geworden.

Bei der Beringungsaktion wurden bei jedem Jungstorch die Flügellänge und das Gewicht gemessen, teilt die Vogelschutzwarte Neschwitz mit. Außerdem erhielt jedes der Tiere zwei Ringe: einen silbernen Ring und einen gelben Farbring mit einer schwarzen Zahlen-Buchstaben-Kombination. Jedem jungen Weißstorch wurde dabei ein individueller Code zugewiesen. So lassen sich die Tiere später besser wiedererkennen und voneinander unterscheiden.

Die Farbwahl ist hierbei wohl bedacht: Die schwarze Schrift auf gelbem Grund lässt sich auch aus größerer Distanz mittels eines Fernglases ablesen. Auf diese Weise lassen sich Zugwege, Aufenthaltsorte im Überwinterungs- und Brutgebiet sowie die Brutaktivität der Störche genauer nachvollziehen, heißt es seitens der Vogelschutzwarte. Die Daten helfen zum Beispiel dabei, Erkenntnisse über die Entwicklungen des Weißstorch-Bestands zu gewinnen.

Unterstützt wird die Beringung durch den Förderverein Sächsische Vogelschutzwarte Neschwitz sowie von zahlreichen ehrenamtlichen Helfern. Auch Andreas Baumgärtel begleitete die Beringungsaktion. Er engagiert sich seit Jahren ehrenamtlich bei der Storchenberingung und ist Mitorganisator der Beringungsaktion.

Im Storchenjahr 2023 hat es sachsenweit laut Weißstorchbericht des Nabu Sachsen 416 Brutpaare gegeben, davon 85 im Landkreis Bautzen. Zum Vergleich: Nur im Kreis Meißen hat es mit 95 mehr Brutpaare gegeben. Laut Bericht haben die Storchenpaare im Kreis Bautzen durchschnittlich 2,2 Jungvögel großgezogen. (red/skl)