Hoyerswerda. Alle reden über Fachkräftemangel. TAGEBLATT musste auch lange suchen, um die Redaktion verstärken zu können, wurde aber vor Ort fündig.

Sascha, wir haben zusammen Wahl-Runden moderiert, Du für die Rundschau, ich für Tageblatt. Eigentlich spricht man nicht über seinen alten Arbeitgeber, aber trotzdem werden sich Leser fragen, warum bist Du nun bei uns?

Die Frage musst Du eigentlich beantworten. Okay, ich löse es auf. Du hast mich im Sommer 2023 in der Kulturfabrik eher aus Spaß gefragt, wann ich endlich zu Euch komme. Aber ich hatte wirklich Interesse. Mir gefällt es, dass im Tageblatt und bei hoyte24.de die Stadt Hoyerswerda und die Region zwischen Spreetal, Lohsa, Lauta, Bernsdorf, Wittichenau und der Elsterheide absolute Priorität hat. Das ist genau richtig. Das macht Lokaljournalismus aus.

Du stammst gebürtig aus West-Berlin, bist seit 25 Jahren Wahl-Lausitzer, hast Dich nicht nur in die Gegend verschossen, sondern auch Deinen Lebensmittelpunkt hier. Erzähl mal ein bisschen von Dir.

Wo soll ich anfangen? Ich habe schon in der Alt- und Neustadt gewohnt. Ich bin zum zweiten Mal verheiratet, lebe mit meiner Familie in Lauta Dorf und habe insgesamt vier Kinder. Ich mag deutschsprachige Musik - von Gundermann über Grebe bis Kettcar. Ich mag Katzen, habe aber keine Haustiere, ich mag Currywurst mit Pommes und Linsensuppe. Ich liebe die Weite des Tagebaus, den Steigermarsch und Fußball.

Was können die Leser von Tageblatt und Hoyte24.de von Dir erwarten? Gibts da eine leichte Antwort?

Du legst die Latte am ersten Tag schon ganz schön hoch. Erwarten können die Leser in der Zeitung und online auf jeden Fall Texte, die zum einen korrekt und zum anderen schön erzählt sind. Leser sollen sich fühlen, als wären sie ganz nah dabei. Außerdem geht es immer darum, dass wir die Region und Entwicklungen erklären - wie den Strukturwandel. Das ist so komplex, das können nur wir erklären.

Du hast schon viel gesehen, recherchiert und geschrieben. Welche Geschichte würdest Du aber unbedingt mal machen wollen?

Ich freue mich auf etliche Geschichten, die ich hoffentlich noch schreiben kann. Zum Beispiel die vom Hotel-Chef am Scheibe-See, der in seine erste Saison startet. Oder die Geschichte, wie ich mit einem autonom fahrenden Auto von Schwarzkollm nach Hoyerswerda düse. Auch cool wäre, wenn ich es erlebe, mit der Bahn von Kamenz über Straßgräbchen, Wiednitz und Hoyerswerda Richtung Spremberg zu fahren. Von mir aus mit einem 49-Euro-Ticket. Vielleicht eines noch: Cool wäre, Ende der 2030er-Jahre den 40.000 Hoyerswerdschen porträtieren zu können.