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SZ + Hoyerswerda

Willkommen im Ossi am Plani

Hoyerswerdas Jugendclubhaus hat sich für die Zeit des Umbaus im WK I in der früheren Schule an der Collinsstraße eingerichtet.

Von Mirko Kolodziej
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Ossi-Mitarbeiter David Sujatta am Billardtisch in der „Jugendoase“. Fotos (2): M. Kolodziej
Ossi-Mitarbeiter David Sujatta am Billardtisch in der „Jugendoase“. Fotos (2): M. Kolodziej © Foto: Mirko Kolodziej

Hoyerswerda. Zum symbolischen Spatenstich für Umbau und Erweiterung des Hoyerswerdaer Jugendclubhauses im WK I am letzten Mittwoch im August kam dessen Team vom Kistenauspacken. Und als der Termin vorüber war, ging es zurück zum Kistenauspacken. Mittlerweile ist das Clubhaus im Übergangsquartier angekommen. „Wir sagen Ossi am Plani“, erzählt Leiterin Franziska Grabowski. Denn die Kinder- und Jugendarbeit ist für die Zeit der Bauarbeiten an der Herrmannstraße in jenes Gebäude im WK VI eingezogen, das bis 2020 die Oberschule am Planetarium war.

Seit anderthalb Wochen läuft der Betrieb an der Collinsstraße 29. Die im Normalfall zwölf- bis 19-Jährigen Nutzerinnen und Nutzer sowie die Betreuermannschaft scheinen kaum Eingewöhnungszeit gebraucht zu haben. Für Clubhaus-Mitarbeiter David Sujatta war es gar eine Rückkehr. Er ist hier nämlich bis 2014 selbst zur Schule gegangen. Und so kann er berichten, dass in einem der neuen Schmuckstücke des Ossi am Plani früher Ethik-Unterricht gehalten wurde. Die „Jugendoase“ hat verschiedene Sitzmöbel, Filmplakate an den Wänden und einen Billardtisch in der Mitte. Anders als im WK I, wo so ein Raum auch für Beratungen und Konferenzen genutzt wurde, müssen die Jugendlichen ihn sich hier mit niemandem teilen. „Wir haben jetzt sechs Räume zur Verfügung, im Ossi waren es bisher vier plus der Saal“, berichtet Franziska Grabowski.

Die Stadt hat in einem der beiden Schulflügel zwei Etagen herrichten lassen. Ins Haus geht es auf der Sporthallen-Seite an der hinteren Eingangstür. Rechts findet man dann einen Konferenzraum, das Büro von David Sujatta und André Müller sowie die besagte Oase. Die frühere Schul-Lehrküche wird als Versorgungsbereich genutzt, die Pausenhalle als allgemeiner Treffpunkt.

Die Pausenhalle eine Etage höher dient als ein Schauplatz für die vielen Ossi-Tanzkurse. An einer Wand steht die Holztreppe, über die es im angestammten Haus auf die Bühne ging. Sie dient nun als allgemeine Sitzgelegenheit. Es gibt aber auch noch einen Raum, den sein Türschild als „Tanzstudio“ ausweist. Er verfügt sogar über eine verspiegelte Wand. Überdies steht den jugendlichen Nutzern ein Kreativ- und PC-Raum für Hausaufgaben, Recherchen oder auch zum Spielen und Basteln zur Verfügung. Ein weiterer Beratungsraum dient hier der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft sowie dem Beratungszentrum „Das Boot“ für solche Migranten, die auf der Flucht nach Deutschland traumatische Erfahrungen gemacht haben.

Den Eingang ins Ossi-Übergangs-Quartier findet man gegenüber der benachbarten Sporthalle. Die Fahne des Betreibers RAA weist den Weg.
Den Eingang ins Ossi-Übergangs-Quartier findet man gegenüber der benachbarten Sporthalle. Die Fahne des Betreibers RAA weist den Weg. © Foto: Mirko Kolodziej

Veranstaltungen geplant

Franziska Grabowski ist in das frühere Büro von Schulsozialarbeiterin Silvia Huschmann eingezogen. „Wir sind sehr zufrieden“, sagt sie. „Es ist hell, freundlich, wir haben Platz und am wichtigsten ist, dass die Kinder- und Jugendarbeit weitergehen kann.“ Das einzige Manko hat nichts mit dem Ort zu tun. Nachdem der Kreis Bautzen dieser Tage beim Überlandverkehr Busse hat streichen lassen, müssen zwei regelmäßige Teilnehmer der Tanzkurse das Training abbrechen, weil sie sonst abends keine Chance mehr hätten, nach Nardt beziehungsweise nach Lauta zu kommen.

So, wie David Sujatta überwiegend gute Erinnerungen an seine Schulzeit hat, haben das auch noch manche Anwohnerinnen und Anwohner. Einer war schon aus Nostalgiegründen gucken. Die Ossi-Leute begrüßen das ausdrücklich. „Wir sind ja ein offenes Haus für alle“, sagt Sujatta. Und in diesem Haus plant man auch schon wieder Veranstaltungen. Anfang November soll es einen Mode-Flohmarkt geben.