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Hoyerswerda

Wie weiter mit der Post-Filiale in Bernsdorf?

Zum Jahresende schließt der Genussladen Am Ankerglasplatz. Die Post sucht neuen Partner.

Von Ralf Grunert
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Im Genussladen Am Ankerglasplatz ist die Bernsdorfer Post-Filiale zu finden.
Im Genussladen Am Ankerglasplatz ist die Bernsdorfer Post-Filiale zu finden. © Foto: Ralf Grunert

Bernsdorf. Ein Kommen und Gehen herrschte zeitweise am gestrigen Vormittag im Genuss- und Blumenladen Am Ankerglasplatz in Bernsdorf. Kaum geschrumpft, bekam die Warteschlange am Post-Schalter wieder Zuwachs. In nicht allzu ferner Zukunft wird das nicht mehr passieren. Nach mehr als zehn Jahren am Standort schließt das Geschäft zum Ende des Jahres – und spätestens dann auch die Filiale der Deutschen Post in diesem.

„Ich kann bestätigen, dass unsere Partnerin zum Ende des Jahres den Partnervertrag gekündigt hat“, ist von Mattias Persson, dem Pressesprecher für Sachsen der DHL Group zu erfahren. „Um unseren Kunden weiterhin Postdienstleistungen anbieten zu können, suchen wir seit Bekanntwerden der Schließungsabsicht nach einem neuen Kooperationspartner im Einzelhandel. In der Regel gelingt uns dies auch“, so der Pressesprecher. Ob das auch für Bernsdorf gilt? Hier ist inzwischen davon die Rede, dass die Post-Dienstleistungen bei „Pfennigpfeiffer“ Am Ankerglasplatz, also nur wenige Meter vom derzeitigen Standort entfernt, angeboten werden sollen – und das bereits ab dem 1. November. Von Mattias Persson gab es am gestrigen Tag weder eine Bestätigung noch ein Dementi. „Allerdings würden wir in einem Fall, dass wir uns mit einem konkreten potenziellen Partner in Gesprächen befinden, weder den Partner noch ein Datum veröffentlichen, bevor eine Partnerschaft vertraglich bestätigt wurde.“ In diesem Zusammenhang merkt er an, dass sich Geschäftsleute, die interessiert sind, Partner der Deutschen Post DHL zu werden, gern an das Unternehmen wenden können.

Grundsätzlich erklärt der Pressesprecher, dass die Deutsche Post bei der Ausgestaltung ihres Filialnetzes die Erfahrung gemacht hat, dass es für beide Seiten Vorteile hat, wenn das Unternehmen mit Kooperationspartnern des örtlichen Einzelhandels zusammenarbeitet, die in ihren Hauptgeschäften zusätzlich auch Postdienstleistungen anbieten. „Während sich die Einzelhändler über zusätzliche Kundenfrequenz in ihrem Hauptgeschäft freuen, profitieren die Postkunden von handelstypischen längeren Öffnungszeiten und der Möglichkeit von Verbundeinkäufen.“

Mattias Persson verweist auch darauf, dass die Deutsche Post nach den geltenden Vorgaben der sogenannten „Postuniversaldienstleistungsverordnung“ verpflichtet sei, in allen Gemeinden mit mindestens 2.000 Einwohnern eine Post-Filiale anzubieten. „Wir haben jedoch nicht nur einen gesetzlichen Auftrag, eine gewisse Dichte an Filialen vorzuhalten, sondern auch ein starkes Eigeninteresse daran, das Filialnetz aufrechtzuerhalten: Für unsere Kunden sind die Filialen wichtige Anlaufpunkte, um Postdienstleistungen zu beziehen. Aber auch betrieblich ist es für uns wichtig, ein dichtes Netz an Servicepunkten zu haben.“

Was passiert, wenn in Bernsdorf mit seinen 6.100 Einwohnern auf die Schnelle keine Anschluss-Lösung gefunden wird? „Dann richten wir übergangsweise eine eigene Filiale mit eigenen Mitarbeitern ein, bis ein Partner im Einzelhandel gefunden wurde“, kündigt der Pressesprecher an.