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Hoyerswerda

Wie Kinder mit Trauer umgehen lernen

Beim Malteser Hilfsdienst wird demnächst ein Kinder-Trauer-Treff eröffnet. Das Angebot ist in der näheren Region bislang einzigartig.

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Madlen Christoph, Lydia Richter und Annett Dupka (v.l.n.r.) werden den Kinder-Trauer-Treff professionell begleiten.
Madlen Christoph, Lydia Richter und Annett Dupka (v.l.n.r.) werden den Kinder-Trauer-Treff professionell begleiten. © Foto: Silke Richter

Von Silke Richter

Hoyerswerda. Ein achtjähriger Junge hat soeben erfahren, dass sein älterer Bruder bei einem Unfall verstorben ist. Während seine Eltern und Verwandten viel weinen, versteht Franz, wie wir ihn nennen, die Welt nicht mehr. Der Achtjährige weint auch nicht. Zudem findet er es schade, dass er an diesem Nachmittag nicht wie geplant auf den Spielplatz kann. Es dauert eine gewisse Zeit, bis er realisiert, dass sein Bruder nicht wiederkommen wird.

In dieser Zeit gibt es Momente, in denen er darüber sehr traurig ist, aber wenig später freut er sich plötzlich über Dinge, die ihn zum Lachen bringen. Dieses Beispiel zeigt, dass Kinder in der Regel anders trauern als Erwachsene. Oder wie es Lydia Richter beschreibt: Diese Art der Trauer ist kindlich und völlig normal. Wenn bei trauernden Erwachsenen ein Knoten im Herzen ist können Kinder trotzdem fröhlich sein. Und das ist gut so“, sagt die Koordinatorin des Malteser Hilfsdienstes. Was deshalb hilfreich sein kann: Eine Trauergruppe für betroffene Jungen und Mädchen.

Bislang gibt es solch ein Angebot für Hoyerswerda und die nähere Region noch nicht. Grund genug für Lydia Richter, ein Kinder-Trauer-Treff für Kinder zwischen sechs und 12 Jahren zu gründen, die den Verlust eines Elternteils, eines Geschwisterkindes, der Großeltern oder eines nahen Freundes erlebt haben. Auch für Scheidungskinder sei das Angebot gedacht.

Das Angebot beginnt am Mittwoch, dem 18. September, beim Malteser Hilfsdienst in der Robert-Schumann-Straße 11 in Hoyerswerda und wird jeweils von 16 bis 17.30 Uhr stattfinden. Zu den Terminen wird um Absprache gebeten. Die Plätze sind begrenzt. Eine Anmeldung und ein Vorgespräch seien dringend erforderlich so Lydia Richter. Die Teilnahme ist kostenfrei.

In einem geschützten Rahmen soll Zeit und Raum für gemeinsame Gespräche, Erinnerungen, Erzählungen, gemeinsames Lachen und Weinen, spielen, Fragen stellen, zuhören, malen und gestalten sein. Lydia Richter hat eigens dafür eine Schulung besucht und darf sich seitdem zertifizierte Trauerbegleiterin für Kinder und Jugendliche nennen.

Zu den ehrenamtlichen Mitarbeitern gehören Madlen Christoph aus Oßling und Annett Dupka aus Brischko. Sie werden das neue Angebot unterstützend begleiten.

Kontakt zu Koordinatorin Lydia Richter gib es per Telefon unter:
Tel. 03571 604535 oder unter Tel. 0172 375 08 88

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